Nach der Flut ist vor der Flut

29.05.2014

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Ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe in Deutschland schätzen 90 % der Bundesbürger dieses Risiko für sich selbst als gering ein.

(fw/hwt) Das hat eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des GDV ergeben. Sollte es dennoch dazu kommen, gehen zwei Drittel der Befragten davon aus, dass der Staat mit finanzieller Hilfe einspringt und Schäden ersetzt. In Sachsen fühlen sich dabei deutlich mehr Menschen von Überschwemmungen bedroht. Fast jeder Vierte rechnet mit der Naturgefahr. Der Freistaat war am stärksten vom Hochwasser 2013 betroffen: Mit 900 Mio. Euro entfiel die Hälfte des gesamten versicherten Schadenvolumen (1,8 Mrd. Euro) auf Sachsen. Die Ergebnisse der bundesweiten repräsentativen Umfrage zeigen laut GDV deutlich, dass die Menschen die eigene Exponiertheit unterschätzen. Dabei hat gerade das Hochwasser des vergangenen Jahres viele Bewohner vermeintlich ungefährdeter Gebiete getroffen. 85 % der Schäden entstanden abseits der großen Flüsse.

In Sachsen ist in diesen Gebieten zwar mehr als jedes zweite Haus vor den finanziellen Folgen von Hochwasser und Überschwemmungen geschützt. Bundesweit aber liegt der Anteil derzeit bei nur 35 %. Die Forsa-Umfrage offenbart auch hier eine Lücke zwischen Realität und Meinung. Fast drei Viertel der Befragten glauben, dass für das eigene Haus nur schwer eine Police gegen Hochwasser abschließbar ist. Dabei können 99 % der Gebäude in Deutschland problemlos gegen Hochwasser versichert werden. Der GDV will deshalb langfristig ein bundesweites Informationsportal aufbauen. In Sachsen und Niedersachsen gibt es bereits ein öffentlich zugängliches Naturgefahrenportal. Unter zuers-public.de kann Jedermann sein individuelles Naturgefahrenrisiko abrufen.

www.gdv.de

www.zuers-public.de