Mehr-Zimmer-Wohnungen in B-Städten: Investitionen in die Zukunft

02.05.2024

Florian Bauer - Foto: © Bauer Immobilien

Der Immobilienmarkt erlebt einen signifikanten Wandel: Weg von den bis dato begehrten Ein-Zimmer-Wohnungen hin zu Mehr-Zimmer-Objekten in B-Städten. Diese Entwicklung spiegelt die sich ändernden Bedürfnisse der Mieter sowie die Auswirkungen globaler Ereignisse wie der Pandemie und new work wider. Was spricht für Mehr-Zimmer-Wohnungen an B-Städten und was heißt das für Privatinvestoren?

In der Vergangenheit galten Ein-Zimmer-Wohnungen als vermeintlich sichere Kapitalanlagen. Doch der Immobilienmarkt hat sich dynamisch weiterentwickelt. Die Flexibilisierung der Arbeitswelt und die Folgen der COVID-19-Pandemie haben zu einem Rückgang der Nachfrage nach kleinen Wohnungen in zentralen Lagen geführt. Stattdessen gewinnen größere Wohnungen in attraktiven, preislich erschwinglicheren Gebieten an Bedeutung.

Die pandemiebedingten Anpassungen in den Unternehmensstrukturen haben ebenfalls dazu beigetragen, dass viele Menschen seltener Werktag für Werktag ins Büro pendeln müssen. Sie brauchen damit immer seltener kleine Schlafplätze in unmittelbarer Büronähe. Die wenigen Bürotage, die sie noch in Person im Office erscheinen müssen, nehmen sie dann immer häufiger für längere Anfahrten in Kauf.

Dies hat insbesondere in mittelgroßen Städten wie Hannover, Krefeld, Duisburg oder Mannheim, wo die Mietrenditen attraktiver sind als in den großen A-Städten, zu einem erhöhten Interesse an Mehr-Zimmer-Wohnungen geführt. Vor allem dort suchen sich jetzt einkommensstärkere Ein-Personen-Haushalte oder junge Paare und Familien ihren „Stammsitz“ aus.

Höhere Flexibilität und größerer Nutzerkreis sprechen für Mehr-Zimmer-Wohnungen

Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen bieten zahlreiche Vorteile: Sie sind flexibel an verschiedene Lebenssituationen anpassbar und eignen sich sowohl für Singles, Paare als auch für Familien oder Wohngemeinschaften. Dies führt zu stabileren Mieterverhältnissen und somit zu konstanteren Einnahmen für die Vermieterinnen und Vermieter. Darüber hinaus werden größere Wohnungen vergleichsweise günstiger finanziert, der Eigenkapitalbedarf ist prozentual geringer und sie behalten ihren Wert auf lange Sicht besser bei.

Zwei- oder Drei-Zimmer-Wohnungen sprechen damit eine breitere Käuferschicht an, was nicht nur die Liquidität, sondern auch den potenziellen Wiederverkaufswert der Immobilien erhöht.

Die Investition in Mehr-Zimmer-Wohnungen birgt auch das Potenzial, dass Teile der Wohnung als Homeoffice genutzt werden können oder später zur Selbstnutzung zur Verfügung stehen. Diese Flexibilität erhöht die Attraktivität der Immobilien sowohl für Investoren als auch für Eigennutzer.

Im Gegensatz dazu sind Ein-Zimmer-Wohnungen anfälliger für Mieterwechsel und Leerstände, was zu unregelmäßigen Einnahmen und höheren Verwaltungskosten führen kann. Die zunehmende Nachfrage nach Mehr-Zimmer-Wohnungen und die abnehmende Beliebtheit von Ein-Zimmer-Wohnungen zeichnen ein deutliches Bild:

Mehr-Zimmer-Wohnungen sind eine kluge Wahl für Kapitalanleger, die in den kommenden Jahren eine stabile und wachsende Rendite erzielen möchten. Angesichts der sich wandelnden Anforderungen auf dem Wohnungsmarkt und der steigenden Flexibilitätsanforderungen bieten sie gute Aussichten auf Wertsteigerung und langfristige Stabilität.

Gastbeitrag von Florian Bauer, Immobilienökonom aus Köln und Gründer der Bauer Immobilien GmbH.