Mehr als „Jugend investiert“
30.07.2021
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Crowdinvesting bietet die Möglichkeit, mit deutlich geringeren Summen in Sachwerte zu investieren als es bei AIF der Fall ist. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass diese Investitionsformen vor allem von jungen Anlegern genutzt wird.
Das Wahrzeichen von New City befindet sich wegen einer Crowdfunding-Kampagne in der größten Stadt der USA: Weil die US-Wirtschaft in den 1880er Jahren noch unter den Folgen eines Börsencrashs im Jahr 1873 litt, konnten sich weder die Stadt New York noch der US-Kongress darüber einigen, wer den Aufbau und den Sockel der Freiheitsstaue finanzieren sollte (die Statue selbst war ein Geschenk Frankreichs). Zwar boten andere Städte an, die Finanzierung zu übernehmen – aber nur unter der Bedingung, dass die Freiheitsstatue bei ihnen aufgestellt werde. Um das Problem zu lösen, startete der Publizist Joseph Pulitzer eine Spendenkampagne, über die innerhalb von fünf Monaten von mehr als 120.000 Spendern die fehlenden 100.000 Dollar gesammelt wurde, die nötig waren, um die Freiheitstatue an ihrem geplanten Bestimmungsort zu errichten. Der Lohn für die Teilnehmer dieser ersten Crowdfunding-Kampagne: Die namentliche Nennung in der Zeitung. Ganz andere Ziele werden hingegen bei der renditeorientierten Form des Crowdfundings verfolgt, dem Crowdinvestment. Ein wesentliches Merkmal dieser Anlageform ist, dass Anleger dabei mit deutlich kleineren Summen als bspw. bei AIF in Sachwerte investieren können. So sind bei Moneywell bereits Beteiligungen ab einer Summe von 1.000 Euro möglich. Somit eignet sich Crowdinvesting auch für Anleger mit kleinerem Budget. Das bedeutet aber nicht, dass Crowdinvestment gleichbedeutend ist mit „Jugend investiert“: „Die Moneywell-Anleger sind zwischen 45 und 60 Jahre alt und investieren im Durchschnitt 3.500 Euro“, berichtet Geschäftsführerin Sabine Fuchs. Sehr ähnlich sind die Zahlen beim Hamburger Crowdinvestmentanbieter Exporo: „Mehrheitlich investieren mehr männliche Anleger in Exporo-Produkte. Im Durchschnitt sind die Anleger:innen zwischen 45-50 Jahre alt und investieren ca. 3000 Euro, pro Investment“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Simon Brunke. Bei der Geschlechtsverteilung der Investoren unterscheidet sich Exporo damit von Moneywell. „Im Marktvergleich haben wir überdurchschnittlich viele Anlegerinnen, die meist höhere Investments tätigen als Männer“, so Sabine Fuchs, die zudem erklärt, dass sich die Nürnberger Plattform auf treue Kunden verlassen kann: „Darüber hinaus ist bei uns der Anteil von Wiederanlegern und Nachzeichnern erfreulich hoch.“
Richtige Auswahl entscheidend
Egal welche Summe die Anleger investieren: Es ist für sie immer wichtig zu wissen, in was sie investieren. „Die Projekt- bzw. Produktauswahl genießt bei Moneywell den allerhöchsten Stellenwert. Nur so kann ein hoher Grad an Sicherheit für den Crowdinvestor erreicht werden“, erläutert Sabine Fuchs. Die Prüfung des Investitionsobjekts spielt auch bei Exporo eine sehr wichtige Rolle. „Bei Exporo Finanzierung analysieren und bewerten geschulte Mitarbeiter mit jahrzehntelanger Berufserfahrung im Immobilienbereich jedes Projekt anhand der vorliegenden Rahmen-, Markt- und Investmentdaten. Im mehrstufigen Prüfungsprozess werden branchenübliche Immobilien- und Projektträgerspezifische Kennzahlen und Unterlagen der fachlichen Prüfung im Vier-Augen Prinzip unterzogen“, so Simon Brunke, der zudem auch deutlich macht, dass die Prüfung nicht immer rein inhouse erfolgen muss: „Bei unserem Produkt Bestand binden wir für die Due Diligence zusätzlich externe Dienstleister wie zum Beispiel die DEKRA ein.“
Für Moneywell ist besonders von Bedeutung, wer das Investitionsprodukt anbietet: „Besonderen Augenmerk legen wir auf den Track Record der Emittenten und darauf, dass diese mit eigenem Kapital im eigenen Projekt investiert sind. Dies stellt den Interessensgleichklang mit dem Anleger sicher“, so Fuchs. Das Hauptinteresse der Anleger bei einer Investition ist die Vermehrung des eingesetzten Kapitals. Deshalb legt moneywell hier auf zwei Dinge Wert: „Parallel dazu müssen Projekte ein hervorragendes Verhältnis zwischen Zinsen und Laufzeit aufweisen“, so Fuchs abschließend. (ahu)