Marktvorsprung durch Weiterbildung

26.03.2015

Die Regierung hat einen Referentenentwurf für ein Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie veröffentlicht. Damit soll der Verbraucherschutz im Bereich der Immobilienfinanzierung weiter verbessert werden. Vertriebspartner können sich schon jetzt informieren, um für die neuen Herausforderungen gewappnet zu sein.

Wie das praxisnah aussehen kann und welchen Stellenwert der Weiterbildung heutzutage beigemessen wird, erläuterten Thomas Hein, Abteilungsleiter Partnervertrieb bei der ING-DiBa, und Prof. Dr. Dr. h.c. Udo Steffens, Präsident und Vorsitzender der Geschäftsführung der Frankfurt School of Finance & Management.

finanzwelt: Herr Hein, Vermittler stehen heute in der Pflicht, sich regelmäßig weiterzubilden. Insofern müssten Sie die gesetzlichen Anforderungen, die sich aus der umzusetzenden Wohnimmobilienkreditrichtlinie ergeben, durchaus begrüßen.

Hein: Die ganzheitliche Beratung unserer Kunden rückt für uns zunehmend in den Mittelpunkt. Schließlich ist das persönliche Kundengespräch das höchste Gut in der Beratung einer Baufinanzierung. Schon heute gehen die Themen hier weit über die reine Finanzierung hinaus. Rechnet sich die Immobilie? Welche Risiken sind mit dem Kauf verbunden? Wo liegt das Angebot im Markt? Auch auf diese Fragen erwarten unsere Kunden eine Antwort. Mit dem Aus- und Weiterbildungsprogramm „Qualifying", das wir gemeinsam mit der Frankfurt School of Finance & Management entwickelt haben, bereiten wir unsere Vertriebspartner auf die neue Komplexität vor. Unser Ziel: Gemeinsam möchten wir die Beratung für unsere Kunden transparenter und damit auch nachvollziehbarer machen. Da trifft es sich natürlich gut, dass auch die neue EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie die Qualität der Beratung ab 2016 in den Fokus stellen wird.

finanzwelt: Mit Ihrem Weiterbildungsprogramm „Qualifying" möchten Sie im Markt Standards setzen und übernehmen quasi eine Vorreiterrolle in diesem Bereich …?

Hein: So ist es. Mit dem Qualifying-Angebot möchten wir den Baufinanzierungsvermittlern der ING-DiBa den Weg ebnen. Unser Ziel ist es, dass sich alle Partner schon im Vorfeld optimal auf die gesetzlichen Neuerungen vorbereiten, damit sie mit dem erlernten, sehr praxisnahen Wissen in der Beratung umfangreich und nachhaltig punkten können. Damit sichern sich unsere Partner einen deutlichen Marktvorsprung.

finanzwelt: Herr Professor Steffens, welchen Anspruch haben Sie an ein solch exklusives Weiterbildungsprogramm? Wie kam die Zusammenarbeit zustande?

Steffens: Die Frankfurt School ist vor allen Dingen ihren Kunden und Teilnehmern verpflichtet. Wir haben hohe Qualitätsansprüche an unsere Bildungsprogramme. Als Business School reagieren wir auf aktuelle Entwicklungen. Die Inhalte sind so ausgerichtet, dass sie die Vorstellungen des Kunden sowie die rechtlichen und fachlichen Anforderungen z. B. der Wohnimmobilienkreditrichtlinie erfüllen. So müssen unsere Dozenten den Teilnehmern die neuen Kreditprozesse transparent erläutern können. Bei der Programmkonzeption können wir auf eine langjährige Erfahrung als Rat- und Impulsgeber sowie Bildungspartner für Wirtschaft, Industrie und Handel zurückgreifen. Unsere Projekte entstehen immer in enger Abstimmung zwischen unseren Experten und den Kunden. Die Frankfurt School steht insofern für langlebige und strategische Bildungspartnerschaften mit Unternehmen. Die ING-DiBa ist hierfür ein gutes Beispiel. Das Projekt basiert auf einer vertrauensvollen Zusammenarbeit, die sich weiter intensiviert hat.

finanzwelt: Wie verbinden Sie fachliche Inhalte mit individuellen Bestandteilen?

Steffens: Bei diesem besonderen Projekt stehen natürlich die Belange der Endverbraucher im Fokus. Deshalb qualifizieren wir Berater, deren Anspruch es ist, im Sinne des Kunden zu agieren. Jeder Berater muss auf die individuelle Kundensituation eingehen können. Das erfordert Empathie, Fachkompetenz, Detailwissen und die Fähigkeit, neu erlerntes Wissen auch anzuwenden. Unsere Lehr- und Lernkonzepte berücksichtigen dies. Unser Ziel ist es, durch eine hohe Beratungsqualität eine bessere Leistung für den Kunden hervorzurufen. Eine Verbesserung der Beratungsgespräche führt zu Kundenvertrauen im Markt. Dies ist die Basis, auf der wir mit unserem Partner das Weiterbildungsprogramm entwickeln und durchführen.

finanzwelt: Der Praxisbezug bei „Qualifying" steht eindeutig im Vordergrund. Wie wichtig ist die praktische Umsetzung in diesem Weiterbildungsprogramm?

Steffens: Wenn erworbenes Wissen konkret im Arbeitsumfeld integriert wird, ist das für die Executive Education der Frankfurt School der Erfolgsnachweis. Wir haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich umfangreiche Weiterbildungen für freie Berater in Banking und Finance durchgeführt. Auf diese positiven Erfahrungswerte konnten wir bei der Konzeption zurückgreifen. Zudem ist „Qualifying" langfristig zum nachhaltigen Wissensaufbau angelegt. Es ist damit auch die Plattform für zukünftige Wissensvermittlung der ING-DiBa durch eine international akkreditierte Business School.

finanzwelt: Welche Erwartungen verknüpft die ING-DiBa mit dem Einsatz einer E-Learning-Plattform?

Hein: E-Learnings sind für die Weiterbildung von Finanzberatern absolut zeitgemäß. Wir haben darauf Wert gelegt, dass das Weiterbildungsprogramm sich ganz nach den Anforderungen unserer Vertriebspartner richtet. So sind die E-Learnings sehr flexibel gestaltet. Die Lerneinheiten können jederzeit unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgeführt werden. Die Berater können sowohl am PC als auch am Tablet daran arbeiten. Das Weiterbildungsangebot wird gut von unseren Partnern angenommen. In den letzten Wochen haben sich bereits ein paar Hundert Vermittler für das Qualifying-Programm angemeldet.

finanzwelt: Was dürfen Vertriebspartner in diesem Jahr noch Innovatives von der ING-DiBa erwarten?

Hein: Wir setzen dieses Jahr den Fokus auf Regionalisierung. Aktuell arbeiten wir daran, den Ausbau der regionalen Key Account Manager voranzutreiben. Zudem unterstützen wir unsere Partner mehr und mehr mit Internetgestützten Tools für die Live-Beratung per PC und Telefon, für die Video-Legitimation der Kunden, den direkten Flurkartenzugriff oder den Ausbau des Dokumenten-Uploads. Oberstes Ziel ist es, unsere Partner im Tagesgeschäft zu entlasten und beratungsstark im Markt zu positionieren. (ah)

Qualifying

Die ING-DiBa AG bietet ihren Vertriebspartnern ein mit der Frankfurt School of Finance & Management entwickeltes Weiterbildungsprogramm zur Baufinanzierungs-Beratung an. Mehr als ein Jahr vor Umsetzung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie können sich ING-DiBa Baufinanzierungsberater so auf die neuen gesetzlichen Anforderungen vorbereiten. Das Weiterbildungsprogramm wurde thematisch erweitert um praxisnahes Fachwissen rund um die Baufinanzierung. Es umfasst eine E-Learning-Plattform mit über 30 Einheiten zu Themen wie Kundenbonität, Kaufvertrag, Sicherheiten und zu spezifischen Schwerpunkten wie Erbbaurecht. Durch einen Einstufungsfragebogen werden die Module dem individuellen Wissensstand angepasst. Ergänzt werden die E-Learning-Module um Präsenzseminare vor Ort zu Themen wie Immobilienbewertung, Bonitätsprüfung und erfolgreiches Marketing. Nach Teilnahme und einem erfolgreichen Abschlusstest erhalten die Absolventen von der Frankfurt School of Finance & Management und der ING-DiBa eine Auszeichnung.

Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Udo Steffens und Thomas Hein - Printausgabe 02/2015