Manchmal überlebenswichtig

28.01.2016

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Viele Makler lassen sie einfach links liegen. Zu übermächtig ist die Berufsunfähigkeitsversicherung, als dass ein schnelles Um- und Neudenken möglich schiene.

Dabei besitzt das Dread Disease-Modell, fokussiert auf schwere Erkrankungen, einen unschätzbaren Vorteil gegenüber anderen Produkten im Kontext Arbeitskraftabsicherung. Er kann über Schicksale entscheiden.

„Dread Disease tut sich in Deutschland schwer. Das Kernprodukt bleibt die klassische Berufsunfähigkeit oder die klassische Unfallversicherung. Weil BU-Versicherer sparen müssen, immer mehr Anträge ablehnen oder – schlimmer – im Leistungsfall defensiv reagieren, gewinnt die Dread Disease jedoch zunehmend an Bedeutung.“, Oliver Pradetto, Geschäftsführer der blau direkt GmbH, liebt klare Worte. Pradetto geht sogar davon aus, dass das Produkt in den nächsten Jahren erheblich an Bedeutung gewinnen werde.

Sinnvolle Ergänzung oder sogar Alternative zur BU.

Das Geschäftsaufkommen mit diesen Policen hält sich derzeit noch im nachgeordneten Bereich. So erklärt Markus Kiener, geschäftsführender Gesellschafter der Fonds Finanz Maklerservice GmbH: „Die Dread Disease-Versicherung ist ein sehr interessantes Produkt, das bei uns derzeit noch eine untergeordnete Rolle spielt. Das liegt jedoch vor allem daran, dass dieses Produkt bei Vermittlern und Kunden noch wenig bekannt ist.“ Viele Vermittler berieten ihre Kunden schwerpunktmäßig zum Thema Berufsunfähigkeit – obwohl die Dread Disease-Versicherung eine sinnvolle Ergänzung oder je nach Fall durchaus auch eine Alternative zur BU sei. Kiener: „Deshalb wird diese Art der Absicherung bislang noch selten angeboten oder vom Kunden nachgefragt.“

Der Vorteil gegenüber einer BU.

Dass diese Absicherung selten angeboten wird, verwundert dennoch, bietet sie doch Maklern für die Akquise einen besonderen Vorteil gegenüber der BU-Absicherung: Im Gegensatz hierzu lässt sich nämlich eine hohe Einmalzahlung realisieren, die in vielen Fällen geradezu überlebenswichtig sein könnte. So erklärt Bernhard Rapp, Direktor Marketing und Produktmanagement und stellvertretender Niederlassungsleiter von Canada Life Deutschland: „Deutsche unterschätzen das relativ häufige Risiko, schwer zu erkranken. Sinnvoll ist eine Dread Disease für fast alle, für manche sogar alternativlos: Wer wie Häuslebauer oder Unternehmer finanziell größere Verantwortung trägt, kann bei Krebs und Co. schnell vor dem Ruin stehen. Hier ist ein frei verfügbarer größerer Geldbetrag die adäquate Lösung.“ Ähnlich beurteilt dies Nicolai Engel, Leiter Produktmarketing Leben der Gothaer Lebensversicherung: „Einerseits bietet die Dread Disease-Absicherung im privaten Bereich schnell finanziellen Spielraum bei schwerer Erkrankung. Dies kann beispielsweise wichtig sein für einen behindertengerechten Umbau der Wohnung oder für spezielle medizinische Behandlungen.“ Interessant sei zudem, dass die Police auch zusätzlich zur Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden könne. Andererseits könne sie bei Geschäftskunden im Falle einer schweren Krankheit des Unternehmers oder eines wichtigen Mitarbeiters der Firma vor den finanziellen Folgen und im schlimmsten Fall der Existenzgefährdung des Unternehmens schützen. _(hwt)

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Printausgabe 01/2016