Make a better World

13.08.2020

Alfred Wieder, Gründer der MIG Fonds / Foto: © finanzwelt

Alfred Wieder, Gründer der MIG Fonds, jetzt HMW, definierte das Thema Private Equity Beteiligungen komplett neu. Während andere PE-Beteiligungsfonds indirekt über sogenannte Secondaries investierten, gingen seine MIG-Fonds direkt in das Investment, meist hands-on. Sprich mit Management, Netzwerk und Vertriebsunterstützung. Nicht nur das rief Kritiker auf den Plan. Aber der Visionär Wieder ließ sich nicht beirren. Er fokussierte sich auf Life-Science und High-Tech und der Erfolg gibt ihm Recht. Aktuell lässt sich auch der Erfolg an einem Namen festmachen: BioNTech, die Vorreiter in Sachen COVID 19-Impfstoff und Krebsforschung. Wir haben im Coronajahr 2020 gelernt, wie wichtig es ist, solche Forschung zu finanzieren. Alfred Wieder hat sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Im finanzwelt-Interview blicken wir auf sein Lebenswerk zurück. Make a better World: Firmenname und Motto zugleich. Wir wollten wissen, was ihn antrieb, was in beeinflusst hat und wie stolz er auf „sein“ Team und deren Leistungen ist.

finanzwelt: Lieber Herr Wieder, „die Antwort auf dem Platz geben“, sagt man unter Sportlern, wenn jemand seinen Zweiflern das Gegenteil in der Praxis beweisen kann. Sie haben bei der Auswahl Ihrer PE-Zielinvestments wie man so sagt ein glückliches Händchen bewiesen. Aber mit Glück hat das wenig zu tun, oder? Alfred Wieder: Glück ist schon notwendig auf dem Weg zum Erfolg, allerdings gehört auch sehr viel Fleiß, Strategie und Know-how dazu, um am Ende des Tages erfolgreich zu sein. Bei der Auswahl der Investments konnte ich mich auf ein erfahrenes, unternehmerisch geprägtes Team, welches von Michael Motschmann aufgebaut und geleitet wird, verlassen.

finanzwelt: Wie stolz sind Sie auf sich, Ihr Team und Firmen wie BioNTech? Wieder: Besonders stolz bin ich auf mein Vertriebs-Team. Dieses hat in den Jahren 2007/2008, die durch die Finanzkrise, also die Lehmann-Pleite mit seinen katastrophalen Auswirkungen, für uns alle geprägt waren, das notwendige Kapital für eine Beteiligung an der BioNTech eingeworben. Da waren unzählige Gespräche mit Anleger/innen notwendig und es musste täglich überzeugt werden. Auf BioNTech bin nicht nur ich stolz. Demnächst wird die gesamte Welt stolz auf sie sein, hoffen wir doch alle auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus, um wieder ‚Normalität‘ im Alltag der Bevölkerungen auf allen Kontinenten einkehren zu lassen. Es hat für mich eine unbeschreibliche Dimension der Dankbarkeit, ein kleines Puzzle-Teil im Ganzen sein zu dürfen.

finanzwelt: Hinter Erfolg steckt selten Zufall. Allenfalls etwas Glück, aber eigentlich immer harte Arbeit. Haben Sie immer an sich geglaubt oder gab es auch Momente, wo Sie verzweifelt waren? Wieder: Für Zweifel ist kein Platz auf dem Weg zum Erfolg, jede Minute Zweifel kostet tausendmal mehr Energie als eine Minute Überzeugung und Begeisterung. Sie schenkt uns die Kraft und Energie für das notwendige Durchhaltevermögen und Disziplin, jeden Tag das zu tun, was notwendig ist.

finanzwelt: Gerade durch den Erfolg in der Impfstoff- und Antikörperforschung von COVID 19 und den erfolgreichen Börsengang ist BioNTech in aller Munde. Wann war der Erfolg eigentlich für Sie absehbar? Wieder: COVID war natürlich nicht absehbar. BioNTech ist gestartet, einen personalisierten Impfstoff in der Onkologie zu entwickeln und damit die Geißel der Menschheit und noch immer eine der Haupttodesursachen, die Krebserkrankung, zu besiegen. Wer einmal das geniale Team um Prof. Dr. Sahin erleben durfte, konnte ahnen, dass dies ein Riesen-Erfolg wird. Und in einer Riesengeschwindigkeit praktisch ‚nebenbei‘ umzuschwenken und einen Impfstoff gegen COVID zu entwickeln, lässt die Genialität des Teams in Mainz aufflackern.

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