Mahnende Worte vom GDV an die kommende Regierung
20.11.2013
Alexander Erdland
**Bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin wird munter das Geld verteilt, das angesichts der gigantischen Staatsschulden eigentlich gar nicht vorhanden ist. Beobachter sprechen bereits von mindestens 60 Mrd. Euro, die alle neuen Vorhaben kosten würden. Jetzt mischt sich GDV-Präsident *Alexander Erdland* als Mahner ein.**
(fw) Der GDV-Präsident, dem hohe ethische und moralische Ansprüche nachgesagt werden, stellt sich auf die Seite der jungen Generation. Nicht nur die geltende Regelung zu den Bewertungsreserven sei angesichts des Niedrigzinses eine Bevorteilung derjenigen, deren Altersvorsorgeverträge jetzt ausliefen und eine Benachteiligung jüngerer Kunden. Auch die hochfliegenden Pläne der möglichen Koalitionäre sind ihm ein Dorn im Auge. Das „Rentenwunschkonzert", das derzeit von den Verhandlungspartnern der möglichen großen Koalition gegeben werde, konzentriere seine Wohltaten auf die ältere Generation. Zu stemmen sei dies jedoch von den Jungen. Anlässlich des heutigen Versicherungstages 2013 in Berlin erklärte Erdland: „In der Summe bedeutet dies eine erhebliche Benachteiligung der Jüngeren bei der Altersvorsorge. Wir brauchen eine Rentenpolitik, die im Interesse aller Versicherten handelt. Und wir brauchen stabile Rahmenbedingungen, die die private und betriebliche Altersversorgung stärken." Die diskutierten Mehrleistungen in der gesetzlichen Rentenversicherung gefährdeten die mühsam erreichte Stabilität des Rentensystems. Und sie führten in der Konsequenz zu höheren Beiträgen, machten Arbeit wieder teurer und bedrohten damit zuletzt auch die Erfolge auf dem Arbeitsmarkt.
Dringend erforderlich sei stattdessen eine tiefer verwurzelte bAV mit einem Opting-Out-Modell. Und ein stärkeres Engagement des Staates bei der Riester-Rente. Seit zwölf Jahren schon sei die Förderung eingefroren. Hier müsse dringend aufgerüstet werden. Etwa mit einer Aufstockung des Fördervolumens von 2.100 Euro auf 2.850 Euro und der Zulagen auf 200 Euro.