LV 1871 wurde Finanzstärke ‘A+’ bestätigt

05.11.2014

Versicherungsmakler müssen aus Haftungsgründen auf die Finanzstärke der Versicherer bei für die Kunden eingekauften Versicherungen achten. Eine Hilfe sind Ratings von spezialisierten Agenturen.

2014-11-07 (fw/db) Die Rating-Agentur Fitch hat der Lebensversicherung von 1871 a. G. München (LV 1871) das ‘A+’-Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength, IFS-Rating) bestätigt. Der Ausblick des Ratings ist stabil.

Das Rating reflektiere die starke Marktposition in der Berufsunfähigkeitsversicherung sowie die starke Kapitalausstattung. Fitchs Sicht auf die Kapitalausstattung stützt sich sowohl auf die aufsichtsrechtliche Solvenz-Quote als auch auf die risikobasierte Analyse der Agentur. Dem stehen die relativ hohe Kennzahl für risikobehaftete Anlagen, das aktuell schwierige operative Umfeld in der Lebensversicherung und die relativ kleine Größe des Unternehmens, die sich einschränkend auf die Diversifikation auswirkt, gegenüber.

LV 1871 stark im BU-Markt

Fitch zählt die LV 1871 zu den Top 10, nach den Marktanteilen, im Segment der Berufsunfähigkeitsversicherung. Wegen des hohen Anteils an Berufsunfähigkeitsversicherung in ihren Büchern ist die LV 1871 in einer guten Ausgangslage, die Folgen aus dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld abzumildern. Im Falle eines lang anhaltenden Niedrigzinsumfeldes können die Risikoerträge der LV 1871 aus dem Berufsunfähigkeitsgeschäft die aus der Bedienung des Rechnungszinses entstehenden Risiken deutlich abmildern, was Fitch als positiv ansieht.

Auf Basis des Jahresabschlusses erzielte die LV 1871  im agentureigenen Kapitalmodell Prism FBM ein „sehr starkes“ Ergebnis (very strong). Fitch erwartet, dass die LV 1871 dieses Ergebnis zum Jahresende 2014 bestätigt. Die aufsichtsrechtliche Solvenz-Quote der LV 1871-Gruppe stieg von 171 Prozent im Vorjahr auf 175 Prozent zum Jahresende 2013 an. Die Solvenz-Quote unterstützt die Sicht der Agentur auf die Kapitalausstattung der LV 1871.

Fitchs Kennzahl für risikobehaftete Anlagen lag zum Jahresende 2013 bei 130 Prozent (2012: 126 Prozent), welche Fitch für das vergebene Rating als hoch ansieht. Diese Kennzahl bemisst das Verhältnis zwischen riskanteren Kapitalanlagen (Aktien, Hochzinsanleihen und Beteiligungen) und Eigenmitteln (ohne Bewertungsreserven). Allerdings verblieb die Summe aus solchen Investments zum Jahresende 2013 bei 9,4 Prozent der Kapitalanlagen.

Die LV 1871 erzielte im Vorjahr eine Nettoverzinsung von 4,4 Prozent (2012: 4,6 Prozent), welche unter dem Marktschnitt von 4,7 Prozent  (2012: 4,6 Prozent) lag. Unter Berücksichtigung der Bewertungsreserven lag die Performance der Kapitalanlagen bei der LV 1871 über dem Marktschnitt. Der Kapitalertrag war damit 2013 mehr als ausreichend um den Garantiezins und die Aufwendungen für die Zinszusatzreserve zu bedienen. 2014 hat die LV 1871 bei festverzinslichen Anlagen bisher einen Wiederanlagezins erzielt, der auf dem Niveau des durchschnittlichen Garantiezinses liegt.

Die LV 1871 ist ein in München ansässiger Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Sie hält 100 Prozent an den Versicherern LV 1871 Private Assurance AG, LV 1871 Pensionsfonds AG, Delta Direkt Lebensversicherung AG und TRIAS Versicherung AG. Die konsolidierte Gruppe wies zum Jahresende 2013 eine Bilanzsumme von 6 Milliarden Euro aus.

Der Münchener Lebensversicherer vertreibt seine Produkte über rund 9.200 Vertriebsbeziehungen zu Versicherungsmaklern, Versicherungsvertretern mit Erlaubnis und Bankpartner.

Dietmar Braun