Living in America… BVT setzt Reihe der Residential-Fonds mit Wohnungsprojekten in den USA fort

25.06.2024

Markus Gotzi ist Chefredakteur von „Der Fondsbrief“ - Foto: © privat

Auch in Zeiten schwacher Märkte geben manche Fondsinitiatoren Vollgas. BVT hatte im vergangenen Jahr drei Angebote für private und vermögende Anleger im Vertrieb. Und legt im Jahr 2024 nach. Aktuell bietet das Unternehmen einen New-Energy-Fonds für institutionelle Investoren an und parallel dazu den Publikums-AIF „Residential 19“. Damit setzt BVT seine Reihe der USA-Wohnungsfonds mit unveränderter Konzeption fort.

Konzept: Der Fonds investiert in den Wohnungsbau auf dem amerikanischen Kontinent. Anleger beteiligen sich ab 30.000 Dollar plus 3 % Agio an der Projektentwicklung von mindestens zwei Wohnanlagen an der Ostküste der USA. Sinn und Zweck der Investition ist die Finanzierung der Apartments und der Verkauf nach ihrer Fertigstellung. Es geht also nicht um laufende Einnahmen aus der Vermietung. Um die Investitionsrisiken zu begrenzen, finanziert der Fonds ausschließlich Projekte mit gesicherten Grundstücken und Baugenehmigungen. Außerdem strebt der Fonds ausschließlich Investments mit Baufertigstellungsgarantien der Projektentwickler an.

Objekte: Der Spezialbegriff für die Investitionsobjekte lautet „Multi-Family“. Darunter fallen Apartmentanlagen ab fünf Wohneinheiten, in der Regel beinhalten solche Anlagen jedoch viel mehr Wohnungen. Der Durchschnitt liegt bei 250. Multi-Family-Apartmentanlagen werden durch ein professionelles Property-Management verwaltet – für viele Mieter ein zusätzliches Argument in solch eine Wohnung zu ziehen. BVT will ausschließlich den Bau von „Class-A“-Apartments finanzieren. Standorte solcher Anlagen liegen in prosperierenden Metropolregionen mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und das Straßennetz. Sie bieten Mietern Gemeinschaftseinrichtungen wie einen Swimming Pool, Fitness- oder Businesscenter, Park- und Garagenstellplätze. Eingerichtet sind sie mit hochwertigen Bädern, Einbauküchen und Wandschränken, Waschmaschine und Trockner. Der Homeoffice-Trend verstärkt den Fokus auf möglichst großen Wohnraum mit entsprechender IT-Infrastruktur.

Standorte: BVT sieht die besten Investitions-Chancen an der Ostküste der USA und nicht weit davon entfernt. Konkret nennt das Unternehmen die Metropolen Boston, Washington, D.C., Orlando und Atlanta. Die Märkte sind den US-Experten der BVT bekannt, denn dort haben bereits die Vorgänger des aktuellen Residential-Fonds investiert.

US-Wohnungsmarkt: Die USA stellen nach Indien und China das Land mit der weltweit drittgrößten Bevölkerung. Seit Jahren wächst die Zahl der Einwohner kontinuierlich, und der Trend dürfte sich fortsetzen. Seit dem Jahr 2000 ist die Einwohnerzahl um 20 % gestiegen. Von aktuell 335 Millionen Menschen ausgehend rechnen die Experten in ihren Prognosen mit 400 Millionen im Jahr 2060. Ähnlich ist die Entwicklung bei den Haushalten. Deren Zahl hat allein im Jahr 2022 um zwei Millionen zugenommen. Wobei die gestiegenen Zinsen – wie in Deutschland auch – viele Träume von den eigenen vier Wänden zum Platzen brachten. Derzeit gibt es in den USA rund 85 Millionen Eigenheime und 45 Millionen Mietobjekte.

Kalkulation: Der AIF ist nicht für Anleger gedacht, die Wert legen auf regelmäßige Ausschüttungen. Dieser Fonds kann gemäß seiner Konzeption erst Erträge auszahlen, nachdem die entwickelten Wohnanlagen mit Gewinn verkauft wurden. Im mittleren Szenario geht BVT davon aus, dass die entwickelten und vermieteten Immobilien nach Ablauf von jeweils drei Jahren veräußert werden und die Investmentgesellschaft über die Vorzugsverzinsung von 9 % hinaus eine Gewinnbeteiligung an die Anleger ausschütten kann. Der Gesamtrückfluss aus Erträgen und Kapitalrückzahlungen nach Abzug der Kosten beträgt in diesem Szenario 129 % der gezeichneten Kommanditeinlage. Die Prognose beruht auf den Erfahrungswerten der Vorgängerfonds und berücksichtigt die aktuelle Marktsituation, ist aber genau das: Eine Prognose, eine Schätzung.

Kosten: Die Initialkosten summieren sich auf 11,2 % der Kommanditeinlage inklusive Agio.

Anbieter: BVT zählt zu den Dinosauriern unter den Anbietern geschlossener Fonds. Seit 1976 hat das Münchner Unternehmen Beteiligungsmodelle im Volumen von 7,7 Mrd. Euro aufgelegt. Die aktuellen Assets under Management kommen auf 3,2 Mrd. Euro. Seit 48 Jahren ist BVT in den USA aktiv, hat dort 18 Angebote mit einem Investitionsvolumen von 2 Mrd. Dollar aufgelegt und damit 31 Anlagen mit 9.700 Wohnungen finanziert.
Die Performance der elf aufgelösten Fonds ist in Ordnung. Nicht alles ist gelaufen wie geplant, doch die überwiegende Mehrzahl der Fonds hat Gewinne für seine Anleger erwirtschaftet.

Meiner Meinung nach... Residential-Fonds Nummer 19 der Münchner BVT: Wie gehabt beteiligen sich Anleger an der Finanzierung von Projektentwicklungen im Osten der USA. In Frage kommen Wohnanlagen in ausgewählten Metropolen. Die Demografie und der Markt sprechen für das Investment. Die Zahl der Einwohner und Haushalte wird weiter steigen, die gestiegenen Zinsen dürften ein Grund dafür sein, dass viele Amis ihre Pläne vom Eigenheim erst einmal auf Eis legen und stattdessen in Mietwohnungen ziehen. Mit einigen Sicherheitsbausteinen will BVT die Risiken begrenzen. Aber: Eine Projektentwicklung komplett ohne Investitionswagnis wird es niemals geben. Für Anleger, die Risiko und Renditeaussichten in einem angemessenen Verhältnis sehen.

Gastbeitrag von Markus Gotzi, Chefredakteur „Der Fondsbrief“