Legg Mason: US-Markt fair bewertet

30.10.2013

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**Ein kumuliertes Plus von 175 Prozent – das ist die stolze Bilanz des amerikanischen Aktienmarktes, seit er am 03.09.2009 die Talsohle durchschritten hat. Das ist aber auch der Grund, warum derzeit viel darüber diskutiert wird, ob US-Titel nun schon deutlich überbewertet sind. **Sam Peters, Portfoliomanager beim US-Aktienspezialisten Legg Mason, analysiert die Argumente.

(fw/ah) „Um die aktuelle Bewertungsdiskussion zu verstehen, muss man zunächst einmal die Grundlagen von Professor Robert Shillers so genannten zyklisch angepassten Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE) verstehen, auf das man die Debatten typischerweise runterbrechen kann", sagt Peters. Das CAPE nutzt das Zehnjahresmittel des gleitenden Jahresdurchschnitts auf monatlicher Basis, um das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Marktes zu berechnen, das das nachhaltige Niveau der Gewinne vollständiger widerspiegelt. Zur Zeit liegt Shillers CAPE-Mehrfaches leicht über 23, was historisch betrachtet hoch ist. Deshalb würde Shiller wohl argumentieren, dass der Markt anfällig für negative Überraschungen sei.

Doch wie anfällig ist der Markt wirklich? Beruft man sich wieder auf Shillers Daten, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 13 Prozent, dass der Markt im kommenden Jahr um mindestens 20 Prozent einbricht. Auch Sam Peters schlägt sich auf die Seite von Professor Siegel: „Aus unserer Sicht sollten Abschreibungen aus Rechnungslegungsgründen ausgeschlossen werden. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden." Für Peters ist klar, dass das CAPE damit irgendwo im mittleren bis hohen Zehnerbereich und somit nahe des historischen Durchschnitts läge. „Mit anderen Worten heißt das nichts anderes, als dass sich die Bewertungen am US-Aktienmarkt wieder auf einem normalen Niveau befinden", sagt Peters.

Damit sei aber auch klar, dass Bewertungen weder hilfreich noch hinderlich für Investmententscheidungen sind und Änderungen bei den Fundamentaldaten das Geschehen derweilen dominieren werden. Hier sind die Legg Mason-Experten jedoch sehr zuversichtlich: „Wir sehen eine deutliche Verbesserung beim Immobilienzyklus und glauben, dass das Energieangebot der USA für eine positive Überraschung gut ist", sagt Peters.

Innovationen in den Bereichen Technologie und Gesundheit würden zudem die langfristigen Wachstumsaussichten stützen, da die Produktivität verbessert würde. „Vor allem aber glauben wir, dass ein Großteil der Sektoren im Markt den zyklischen und strukturellen Gegenwind der amerikanischen Fundamentaldaten nicht verinnerlicht hat – darunter Finanz-, Technologie-, Gesundheits- und Energiewerte", so Peters weiter. Das böte Gelegenheit solche Unternehmen ausfindig zu machen, die über sich verbessernde Fundamentaldaten verfügen und die unter ihren Unternehmenswert gehandelt würden.

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