Laufen Berater Banken den Rang ab?

02.07.2019

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Wenn ein Unternehmen früher einen Kredit brauchte, war meist die Hausbank der erste Ansprechpartner. Inzwischen nehmen diese Rolle aber immer öfter bankenunabhängige Berater ein. Vor allem der große Informationsbedarf der Unternehmen spielt den Beratern in die Hände.

Im Auftrag des Fintech-Kreditanbieters iwoca hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland GmbH 511 Selbständige und Entscheidungsträger in kleinen Unternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitern über ihre Informationsquellen für Kredite befragt. Von den Befragten gaben 30 % an, Berater (definiert als Finanz- und Unternehmensberater, Versicherungsmakler, Buchhalter, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer) als eine der verlässlichsten Anlaufpunkte auf der Suche nach Krediten zu betrachten. Damit liegen diese nicht weit von klassischen Hausbanken entfernt, die von 42 % der Befragten als verlässlichste Informationsquellen eingeschätzt werden.

Die Studie legt auch nahe, dass ein hoher Bedarf an Beratung über die Angebote digitaler Kreditanbieter besteht. So ist 42 % der kleinen Unternehmen bewusst, dass es neben den klassischen Banken auch spezialisierte Fintech-Anbieter von Unternehmenskrediten existieren. Jedoch haben erst 4 % der Befragten einen solchen Anbieter in der Vergangenheit schon genutzt. Der Grund für die geringe Nutzung solcher Anbieter könnte sein, dass diese kaum bekannt sind. So kannten gerade einmal 11 % der Befragten den Markennahmen von mindestens einem der genannten Fintech-Anbieter, die ausschließlich Unternehmenskredite vergeben. Dass im Zusammenhang mit digitalen Krediten ein hoher Beratungsbedarf besteht, wird auch durch die Tatsache verdeutlicht, dass knapp jeder vierte Befragte aussagte, dass es ihm schwer falle, sich einen Überblick über alle verfügbaren Produkte im Markt zu verschaffen.

Berater als Lösung?

Um diese Informationslücke zwischen kleinen Unternehmen und dem digitalen Kreditangebot zu schließen, ergänzen seit einigen Jahren Berater aus dem Finanz-, Versicherungs- und Buchhaltungsbereich ihr Produktportoflio mit digitalen Krediten.

So ist iwocas Netzwerk an beratenden Produktpartnern innerhalb von nur 3 Jahren auf knapp 1.400 angewachsen. Während eine steigende Zahl an Beratern ihre Produktpalette um Online-Kredite erweitert, liefert iwocas Studie Hinweise, dass sich ein signifikanter Teil der Banken aus dem Beratungsgeschäft zurückzieht: Laut der Studienergebnisse haben 28 % der Befragten mit Krediterfahrung immer weniger Kontakt mit ihrer Bankfiliale in Sachen Finanzberatung.

“Die Hausbank hält nicht mehr länger das Beratungsmonopol, wenn es darum geht, den passenden Kredit auszuwählen. Mehr und mehr ergänzen stattdessen unabhängige Berater ihre Produktportfolios vor allem durch digitale Unternehmenskredite. Dabei nutzen sie ihre großen Netzwerke vor Ort, um ihre Kunden mit dem noch relativ unbekannten Angebot der Fintechs vertraut zu machen. Auch wir bauen auf Berater als eine wichtige Brücke zwischen dem Endkunden und unserem digitalen Angebot”, so Martin Schemm, Leiter des Produktpartner-Geschäfts bei iwoca Deutschland, über die Ergebnisse der Studie. (ahu)