La Salle wagt einen Ausblick in die Immo-Glaskugel
08.07.2013
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Was bewegt die Gemüter in der zweiten Jahreshälfte? La Salle Management gibt eine aktuelle Vorausschau auf die Immobilienmärkte und folgert, dass der Logistiksektor aus Renditeerwägungen vorteilhaft sein könnte. Auch Investitionen in Mezzanine-Darlehen seien attraktiv.
(fw/ah) Immobilieninvestoren sollten im zweiten Halbjahr 2013 aus globaler Perspektive folgende Entwicklungen genau im Auge behalten:
- Die massive Liquidität, die die Zentralbanken auf den Markt pumpen, hat auch eine höhere Volatilität der Asset-Preise zur Folge, sowohl auf dem Markt für festverzinsliche Wertpapiere als auch auf den allgemeinen Aktienmärkten, einschließlich Immobilienaktien.
- Investoren verlagern ihre Engagements zunehmend weg von risikoarmen und hin zu riskanteren Positionen. Die Immobilien in einigen Ländern folgen dieser Entwicklung nun ebenfalls.
- Japan ist nach den USA die derzeit am meisten beobachtete große Volkswirtschaft. Die Erfolgsgeschichte der „Abenomics" schürt weiterhin den Optimismus und sorgt für bessere Makro-Indikatoren, aber auch für mehr Volatilität. Diese Volatilität zeigt sich auch bei den REITs, bislang jedoch noch nicht bei nicht-börsennotierten Immobilien.
- Die positiven Impulse in der größten Volkswirtschaft der Welt (den USA) haben sich auf der ganzen Welt ausgebreitet. Aufwärtsrevisionen und über den Erwartungen liegende Beschäftigungszahlen, Konsumklima und Hauspreise lassen den Tag näher rücken, an dem die amerikanische Notenbank ihr Quantative Easing-Programm zum Erwerb von Staatsanleihen herunterfahren oder ganz aufgeben wird.
- Die anhaltende schrittweise Aufwertung des RMB hat China nicht aus der Bahn geworfen und zieht sogar vermehrt Kapital aus dem Ausland an. Die Stärke des RMB hatte allerdings eine enttäuschende Exportleistung Chinas zur Folge. Indes zielte das aus dem Land fließende Kapital auf natürliche Ressourcen und Schwellenmärkte ab. Nun nimmt es auch Wohn- und Gewerbeimmobilien in den G7-Ländern ins Visier.
- Wichtig für Immobilien-Investoren in Europa ist, dass es den großen Gateway Cities – London, Paris, Frankfurt und Stockholm – zwar relativ gut geht, dem spanischen Hinterland, Frankreich, Süditalien, Nordengland und Ostdeutschland jedoch nicht.
Dem stark korrelierten Zusammenbruch der Volkswirtschaften der Industrieländer während der globalen Finanzkrise folgte eine relativ unsynchronisierte „Erholung" – bei der sich die makroökonomischen und soziopolitischen Kräfte, die Demografie und die Gewerbeimmobilienmärkte der einzelnen Länder auf ganz unterschiedlichen Bahnen voran bewegen. Die extreme Risikoaversion, die 2009-2010 kennzeichnend für die Immobilienmärkte und andere Asset-Klassen war, hat sich in vielen Teilen der Welt ebenfalls eindeutig wieder gelegt.
In vielen Ländern haben die Erholung des Welthandels, die Zunahme des Internet-Handels und die stetige Erholung des Binnenkonsums dem Logistiksektor Auftrieb gegeben. Demzufolge erzielen Lagerflächen tendenziell höhere laufende Renditen als zum Beispiel Bürohochhäuser oder Luxus-Wohnimmobilien, die von Einsteigern auf dem Gebiet des Immobilien-Investments häufig ins Visier genommen werden. Auch Investitionen in vorrangige Mezzanine-Darlehen in Europa, in Lagen außerhalb des Core-Segmentes in den Gateway-Cities sowie in Einzelhandels-Zentren, die erfolgreich mit dem Internet-Handel konkurrieren oder diesen ergänzen, bieten weltweit Möglichkeiten zur Wertschöpfung.