Kredit für die Mietkaution
13.11.2014
© jaguardo
Ratenzahlung, Dispo oder Bürgschaft? - Geld für die Mietkaution lässt sich auf verschiedene Art und Weise aufbringen. Doch welche Finanzierung für Mieter sinnvoll ist, hängt vom Einzelfall ab.
Ein Umzug ist mit hohen finanziellen Belastungen verbunden. Kommt dann noch die Mietkaution hinzu, wird es für viele Mieter eng. Denn häufig muss der Mieter zunächst in Vorlage treten, da es die Kaution aus der alten Wohnung erst viel später zurück gibt. Doch ohne Kaution gibt es i.d. Regel keine Wohnung. Wer die Zusage vom Vermieter nicht gefährden will, muss auf Finanzierungslösungen zurückgreifen. Doch viele Kreditlösungen sind für den Mieter nachteilhaft und teuer. Wir erläutern, welche Lösungen es gibt.
Ratenzahlung
Laut Gesetzgeber kann die Mietkaution in drei gleichen Monatsraten an den Vermieter gezahlt werden. Die erste Rate wird zu Beginn des Mietverhältnisses fällig, die beiden anderen Raten jeweils mit der folgenden Mietzahlung. Vorteilhaft ist, dass der Mieter im Moment des Einzugs nur ein Drittel der Kautionssumme zahlen muss. Das Umzugsbudget wird somit teilweise entlastet. Jedoch müssen in den beiden Folgemonaten weitere Raten gezahlt werden. Das verfügbare Haushaltsbudget verringert sich in dieser Zeit um den entsprechenden Betrag. Die Ratenzahlung eignet sich für Mieter, die lediglich direkt während der Umzugsphase einen finanziellen Engpass haben, und die eine erhöhte finanzielle Belastung in den beiden Folgemonaten tragen können.
Dispokredit
Viele Mieter greifen zur Finanzierung kleinerer Geldsummen auf den Dispokredit zurück. Hierzu überzieht der Kontoinhaber den von der Bank eingeräumten Kreditrahmen auf dem Girokonto. Als Entgelt verlangt die Bank einen Zins, welcher tageweise berechnet wird. Der Gebrauch ist häufig verlockend, denn der Zugriff auf den Kreditrahmen ist ohne weitere Antragsformalitäten möglich. Für einen langfristigen Gebrauch eignet sich die Kontoüberziehung jedoch nicht. Zinskosten im zweistelligen Bereich sind bei den meisten Banken üblich. Wer den Saldo nicht rechtzeitig ausgleicht, kann in eine Schuldenspirale geraten. Mieter die den Dispo zur Finanzierung der Mietkaution nutzen, sollten den Geldbetrag daher zügig zurückzahlen. Ist der Zeitpunkt der Rückzahlung unsicher, sollte der Dispokredit für eine Kautionsfinanzierung eher gemieden werden.
Ratenkredit / Kleinkredit
Kleinkredite gibt es bei Banken und Sparkassen. Der Kreditnehmer erhält einen bestimmten Geldbetrag zum vereinbarten Zinssatz. Die Rückzahlung erfolgt in einem vorab definierten Zeitraum (Laufzeit) in gleichbleibenden monatlichen Raten. Die Zinsbelastung ist im Allgemeinen etwas niedriger als beim Dispokredit. Kleinkredite sind im Schnitt zwischen 4- und 8 % Zinsen erhältlich. Zu beachten sind jedoch die Kosten der Rückzahlung. Je länger der Kreditnehmer für die Rückzahlung benötigt, desto teurer werden die gesamten Kreditkosten. Im Ergebnis eignet sich der Kleinkredit nur dann, wenn eine zügige Rückzahlung erfolgt. Kann der Kreditnehmer das Darlehen jederzeit kündigen, oder Sondertilgungen leisten, kann der Kleinkredit durchaus eine Alternative darstellen.
Mietkautionsbürgschaft
Der Gesetzgeber erlaubt neben der Barkaution auch andere Optionen, weshalb sich in den letzten Jahren eine neue Kautionsform am Markt etabliert hat. Eine so genannte Mietkautionsbürgschaft ermöglicht Mietern, die Mietkaution auch ohne eigene Ersparnisse zu stellen. Der Mieter schließt dazu eine Police bei einer Kautionskasse ab. Selbige stellt die Sicherheit für den Vermieter, und zahlt im Fall der Fälle. Der Vorteil der Mietkautionsbürgschaft im Vergleich zu herkömmlichen Kreditlösungen besteht in den geringeren Kosten. Diese belaufen sich je nach Anbieter zwischen 3,5 und 5 % der Kautionssumme pro Jahr. Auch in Sachen Flexibilität ist das Produkt gut auf die Bedürfnisse der Immobilienwirtschaft abgestimmt. Hat der Mieter zu einem späteren Zeitpunkt das Geld für die Barkaution zusammen, kann der Vertrag quasi von heute auf morgen gekündigt werden. Aufgrund der regelmäßigen jährlichen Kosten eignet sich die Mietkautionsbürgschaft nur für bestimmte Mieter. So sollte die Entscheidung für oder gegen die Bürgschaftslösung von der jeweiligen Liquiditätslage abhängig gemacht werden.
Quelle: www.gesetze-im-internet.de
Quelle: www.mietkautionsbuergschaft.de