Krasse Enthüllung im Wirecard-Skandal

14.12.2020

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Im Wirecard-Untersuchungsausschuss kam ein sehr pikanter Aktienhandel ans Licht. Im Zentrum steht dabei der Chef der Abschlussprüferaufsichtsstelle (Apas).

Am 28. April legte KPMG ihren Untersuchungsbericht zu Wirecard vor, der die Vorwürfe gegen den Zahlungsdienstleister bezüglich Bilanzfälschung weiter bekräftigte. Der Wirecard-Aktienkurs fiel daraufhin um mehr als 25 %. Genau an diesem Tag kaufte Ralf Bose Wirecard-Aktien. Das Pikante daran ist, dass Bose im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Abteilungsleiter der Wirtschaftsprüferaufsicht (Apas) ist und somit der Verdacht des Insiderhandels nahe liegt. Schließlich hatte Bose selbst am 11. Februar dem Wirtschaftsministerium eine Liste der „bei der Apas geführten öffentlichkeitswirksamen Fälle“ verschickt, bei der auch die Wirecard AG verzeichnet war. Nun liegt der Verdacht nahe, dass Bose die Papiere günstig gekauft und gehofft hat, dass sich der Aktienkurs wieder erholen wird. Das war jedoch nicht der Fall: Am 6. Mai leitete die Apas ein förmliches Ermittlungsverfahren im Fall von Wirecard und dessen Wirtschaftsprüfer Ernst & Young ein. Am 20. Mai verkauft Bose die Wirecard-Aktien mit Verlust wieder. Inzwischen hat die Apas sogar Strafanzeige gegen drei frühere EY-Prüfer bei Wirecard erstattet.

Aufgrund der in der vergangenen Woche im Wirecard-Untersuchungsausschuss bekannt gewordenen Vorwürfe gegen Bose fordern Politiker von FDP, Grünen und Linken nun dessen Rücktritt. (ahu)