Krankenkassen fürchten Milliardendefizit

07.09.2023

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Anlässlich der Beratungen zum Bundeshaushalt der Bundesregierung für den Bereich Gesundheit am 7. September 2023 im Deutschen Bundestag erklären die Krankenkassenverbände Verband der Ersatzkassen (vdek), BKK Dachverband, IKK und KNAPPSCHAFT eine gemeinsame Erklärung herausgegeben.

„Mit dem vorgelegten Haushaltsentwurf der Bundesregierung für den Bereich Gesundheit entzieht sich die Bundesregierung erneut ihrer finanziellen Verantwortung für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Statt ihre Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen, gilt das Spardiktat. Kein Wort mehr von einem dynamisierten Steuerzuschuss in der GKV, kein Wort mehr von höheren Beiträgen für Empfangende von Bürgergeld aus Steuergeldern. Auch die längst versprochenen Empfehlungen für eine stabile, verlässliche und solidarische Finanzierung der GKV lassen auf sich warten", so die Stellungnahme.

Die geschätzte Finanzierungslücke von 3,5 bis 7 Milliarden Euro im Jahr 2024 in der GKV werde also erneut von den Beitragszahlenden durch Beitragserhöhungen gestemmt werden müssen. „Jede Beitragssatzerhöhung der Krankenkassen hat erhebliche wettbewerbliche Auswirkungen. Dies ist besonders dann nicht zu rechtfertigen, wenn das Preissignal nicht von den Krankenkassen zu verantworten ist. Sollte es daher 2024 erneut zu einer Erhöhung der Beitragssätze kommen, darf nicht der Zusatzbeitragssatz, sondern es sollte der allgemeine Beitragssatz angehoben werden, um wettbewerbliche Auswirkungen möglichst zu vermeiden. Dies haben die genannten Verbände den politisch Verantwortlichen kürzlich auch in einem Schreiben mitgeteilt."

Die Bundesregierung habe es versäumt, notwendige strukturelle Reformen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite auf den Weg zu bringen, die die GKV-Finanzen entlastet hätten. Dazu gehöre auch die Absenkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel. Neue Reformpläne wie die Krankenhausreform oder das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz würden die Versorgung weiter verteuern – Entlastungen auf der Ausgabenseite seien nicht in Sicht. (fw)