Kräftige Preissteigerungen an Nord- und Ostsee
10.10.2017
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Häuser und Eigentumswohnungen an Nord- und Ostsee sowie auf den Inseln Schleswig-Holsteins sind in den letzten zwei Jahren um bis zu 55 Prozent teurer geworden. Spitzenreiter bleiben Orte auf der Insel Sylt. Nur noch in wenigen Regionen kosten Immobilien unterhalb 1.500 Euro pro Quadratmeter. Das ergab die aktuelle Studie von F+B in Zusammenarbeit mit der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg.
„Wohnen, wo andere Urlaub machen, diesen Traum erfüllen sich jetzt viele Käufer“, fasst Wolfgang Ullrich, Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH, das Studienergebnis zusammen. „Diese hohe Nachfrage lässt die Immobilienpreise an Nord- und Ostsee kräftig steigen.“
Aktuelle Entwicklung
Sylt bleibt mit einem inselweiten Schnitt von 9.865 Euro pro Quadratmeter für Bestandseigenheime die teuerste der untersuchten Regionen. Besonders hohe Immobilienpreise für Häuser werden in Kampen (21.529 Euro/m²), List (9.420 Euro/m²) und Wenningstedt-Braderup (9.066 Euro/m²) gefordert. Ullrich hierzu: „Als Alternative zu dem hohen Preisniveau der Insel Sylt profitierten in den letzten Jahren die Inseln Amrum und Föhr sowie Sankt Peter Ording mit einer verstärkten Nachfrage. Dieser Effekt wirkt auf die Preise.“ Seit 2011 verteuerten sich Immobilien beispielsweise in Sankt Peter Ording um bis zu 91 Prozent und kosten jetzt mehr als 4.000 Euro pro Quadratmeter. Die teuersten Orte an der Ostseeküste liegen mit Timmendorfer Strand (4.370 Euro/m²) und Lübeck-Travemünde (3.093 Euro/m²) in der Lübecker Bucht.
Ein ähnliches Bild ergibt die Studie für bestehende Eigentumswohnungen. Die höchsten Preise finden sich wieder auf der Insel Sylt in Kampen (14.379 Euro/m²), Wenningstedt-Braderup (7.230 Euro/m²) und List (6.847 Euro/m²). Die teuersten Wohnungen an der Ostsee gibt es in Timmendorfer Strand (4.001 Euro/m²), Scharbeutz (3.419 Euro/m²) und Lübeck-Travemünde (3.102 Euro/m²).
Dynamische Entwicklung im vergleichsweise niedrigen Preissegment
Dabei führt der sogenannte Überlaufeffekt im zuvor vergleichsweise niedrigen Preissegment zum Teil zu einer starken Preisdynamik. Nur noch in wenigen Regionen kosten bestehende Häuser und Eigentumswohnungen unterhalb von 1.500 Euro pro Quadratmeter. Die Preise in diesen Lagen stiegen in den letzten zwei Jahren mit wenigen lokalen Ausnahmen im zweistelligen Prozentbereich an. Die stärkste Preisdynamik für Bestandseigenheime verzeichnete mit 55,6 Prozent Dagebüll (1.470 Euro/m²). An der Ostseeküste verteuerten sich Wohnungen aus dem Bestand um 41,1 Prozent in Oldenburg (1.325 Euro/m²).
Ausblick
Nach Einschätzung des Immobilien-Experten werden Immobilien am Wasser oder in Wassernähe in Schleswig-Holstein auch in den nächsten Jahren weiter nachgefragt. Das wird zu weiter steigenden Preisen auch im Umland führen.
Für die Studie wurden von Juli 2016 bis Juni 2017 insgesamt 9.150 öffentlich zugängliche Immobilienangebote ausgewertet, davon 5.593 Angebote für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie 3.560 für Wohnungen aus dem Bestand. Den LBS-Immobilienmarktatlas 2017 gibt es als kostenlosen Download unter www.lbs.de