Korrelation versus Kausalität
28.04.2016
Data- und Internetexperte Sascha Lobo © DB Media Dietmar Braun
Früher war die Assekuranz nicht nur Risiko-Manager, sondern auch der Hüter und Verarbeiter von riesigen Datenmengen und Statistiken. Jetzt haben Branchenfremde mehr Daten über Versicherte.
2016-04-29 (fw/db) Die global zunehmende Digitalisierung vieler Lebensbereiche und der damit einhergehende Übergang zu digitalen, datenbasierten Geschäftsmodellen sind für die Assekuranz Themen von zentraler Bedeutung. Dies verändert die Arbeitsfelder der Aktuare, die Tätigkeitsgebiete der Mathematiker der Assekuranz werden stärker durch komplexe statistische Analysemethoden und Anwendungen rund um „Big Data“ geprägt werden.
Niedrigzins, Solvency II und Kollektive
In den letzten Jahren standen die Einführung des neuen risikobasierten Aufsichtsregimes Solvency II sowie die Auswirkungen der anhaltenden Niedrigzinsphase im Mittelpunkt der Diskussionen in der Versicherungswirtschaft. „Diese Entwicklungen, so wichtig sie sind, dürfen jedoch nicht den Blick von dem Kern des Versicherungsgedankens ablenken – der Bildung von stabilen, risikogerechten Versichertenkollektiven“, sagt Rainer Fürhaupter, Vorstandsmitglied der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. (DAV), auf der Jahrestagung in Bremen. Hier versprechen große Mengen an strukturierten und unstrukturierten Daten, die allgemein unter dem Begriff „Big Data“ zusammengefasst werden, zusätzliche Erkenntnisse über Versicherte und Risiken und somit weitergehende Möglichkeiten der Risikodifferenzierung als dies heute noch der Fall ist. Gleichzeitig stellen sich neben mathematischen Fragen auch weitergehende wie zum Datenschutz oder zu möglichen Diskriminierungen.