Knappes Angebot auf dem Logistikmarkt

06.04.2015

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Der deutsche Logistikinvestmentmarkt ist nach Angaben von Colliers International mit einem Transaktionsvolumen von 469 Millionen Euro solide ins Jahr gestartet. Zwar liegt dieses Ergebnis rund zwei Drittel unter dem Vorjahreswert, allerdings war dieser außergewöhnlich stark und durch einige großvolumige Paketverkäufe beeinflusst.

(fw/ah) Peter Kunz FRICS, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International Deutschland: „Der starke Rückgang des Transaktionsvolumens im Vergleich zum Vorjahr spiegelt keinesfalls ein mangelndes Investoreninteresse wider. Vielmehr steht der hohen Nachfrage nach wie vor ein verhältnismäßig kleines Angebot gegenüber. Dies gilt insbesondere für den Neubau- und Projektentwicklungsbereich. Auf das Neubausegment entfielen im ersten Quartal lediglich knapp 49 Millionen Euro. Einige Investoren sind – wie das Beispiel AEW Europe mit dem Erwerb des Logistikparks GG RheinMain zeigt – daher dazu übergegangen, sich spekulative Projekte ohne Vorvermietung im Rahmen von Forward-Funding-Deals zu sichern. Das Gesamtprojekt hat ein Investitionsvolumen von 110 Millionen Euro."

In den ersten drei Monaten des Jahres sicherten sich Corporates und Eigennutzer Immobilien für knapp 98 Millionen Euro und erreichten mit 21 Prozent den höchsten Marktanteil. Ihnen knapp auf den Fersen lagen die Asset und Fund Manager, die insgesamt gut 93 Millionen Euro investierten. Mit über 71 Millionen Euro erzielten risikoaffine Opportunity und Private Equity Fonds ebenfalls noch einen nennenswerten Anteil am Transaktionsvolumen.

Ähnlich wie im gesamten gewerblichen Investmentmarkt lag der Anteil internationaler Anleger am Transaktionsvolumen bei rund 43 Prozent. Allerdings waren sie zu Anfang des Jahres noch deutlich zurückhaltender als vor 12 Monaten respektive im gesamten Vorjahr.

Andreas Trumpp MRICS, Head of Research bei Colliers International Deutschland: „Das Interesse der Investoren an deutschen Logistikimmobilien ist ungebrochen groß. Bei einer höheren Produktverfügbarkeit im Neubau-Segment läge das Transaktionsvolumen deutlich höher. Bis auf weiteres konzentriert sich das überwiegende Marktgeschehen aber auf gute und sehr gute Bestandsimmobilien einerseits sowie Light-Industrial-Immobilien und Objekte mit Entwicklungsbedarf andererseits. Nur ein Merkmal ist bei allen gleich: die Lage muss passen."

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