KI genauso bedrohlich wie Klimawandel?

16.09.2019

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Auch bezüglich der KI gibt es viele Anleger, die beide Seiten der Medaille sehen: So betrachten 52 % der Befragten, die diese als Risiko ansehen, sie gleichzeitig als Chance. Ausschließlich als Risiko sehen 33 % der Befragten die KI, während 7 % ausschließlich deren Chancen sehen.

Die Hälfte (52%) der befragten Anleger, die KI als Risiko bezeichneten, betrachteten sie gleichzeitig auch als Chance, während 33% sie ausschließlich als Risiko und 7% ausschließlich als Chance ansahen1. Der Aufstieg der KI hat nach Ansicht der Befragten vier anlagespezifische Herausforderungen zur Folge:

  •  Die Lebenszyklen von Unternehmen werden kürzer, da KI Gewinner und Verlierer hervorbringt (ein Beispiel: Die Auswirkungen des iPhones auf das Unternehmen Nokia im Jahr 2007).
  •  Branchengrenzen verschwimmen, wenn Produkte durch KI neu gestaltet werden (ein Beispiel hierfür ist das Unternehmen Tesla, das in mehreren Branchen tätig ist, was zu Bewertungsproblemen führt).
  • Die Rückverlagerung von Produktionsprozessen schwächt die Aussichten von Schwellenländern, während sich die geografischen Zentren in den globalen Lieferketten aufgrund des 3D-Drucks verschieben.
  • Die immateriellen Werte von Unternehmen erhöhen sich in einer Weise, die die Bewertung von Vermögenswerten erschwert.

Als Reaktion auf diese Herausforderungen setzen Anleger zunehmend auf eine Kombination aus aktiven und passiven Anlagestrategien, wobei sie sich auf die spezifischen Risiken der Portfolios konzentrieren, die frühzeitige Identifikation von Innovationsführern anstreben und harte und weiche Kennzahlen in ihre Analyse einbeziehen.

 „Die beste Gelegenheit ist selten die naheliegendste. In einer sich ständig wandelnden Welt ist es für Anleger schwierig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Durch langfristige Megatrends wie künstliche Intelligenz und Klimawandel wird dies zusätzlich erschwert. Diese beiden Megatrends haben die Funktionsweise der Märkte bereits verändert. Sie werden die entscheidende Herausforderung für die aktuelle Generation von Vermögensverwaltern und Anlegern sowie für kommende Generationen sein“, erklärt Thilo Wolf, Leiter des Deutschland-Geschäfts von BNY Mellon IM.

Die Börse verliert an Bedeutung

Langfristige Themen wie KI und Klimawandel sind zudem Schlüsselfaktoren für Veränderungen bei der Vermögensallokation. So werden außerbörsliche Märkte stärker von Änderungen in der Vermögensallokation profitieren als die börslich geregelten Märkte. Grund hierfür ist, dass unkorreliert absolute Erträge an Bedeutung gewinnen dürften. So wird zur Finanzierung junger Start-ups Private Debt eingesetzt, während Private Equity für Unternehmensstrukturierungen verwendet werden dürfte, die durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz vorangetrieben werden. Der Bericht geht davon aus, dass die Allokationen der Anleger in private Märkte derzeit zwischen 19 % und 31 % liegt und in Zukunft weiter steigen wird.

In den letzten zehn Jahren wurde ein rasantes Wachstum bei passiven Fonds verzeichnet. ETFs und Smart Beta machen 20 % bis 40 % der Portfolios der Anleger aus und werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich eine noch wichtigere Rolle einnehmen.

Welche Veränderungen es in der Vermögensallokation geben wird, lesen Sie auf Seite 3