KfW stoppt vorläufig Förderprogramme

28.01.2022

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Seit dem 24. Januar 2022 kann die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vorläufig nicht mehr über die KfW bezogen werden. Die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel sind ausgeschöpft, dementsprechend stoppte die Bundesregierung das Programm. Das Serviceportal „Intelligent-heizen.info“ informiert darüber.

Das Kontingent an BEG-Mitteln von 5 Mrd. Euro ist ausgereizt. Der Vorstand der KfW und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beschlossen deshalb den Förderstopp. Nicht davon betroffen sind Maßnahmen wie Heizungsoptimierungen oder der Einbau einer neuen Heizung, die durch die BEG über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert werden. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung angekündigt, die BEG anzupassen und stärker auf Modernisierungsmaßnahmen von Bestandsimmobilien auszurichten. Hintergrund für diese Entscheidung war, dass sich das Effizienzhaus-55 im Neubau als Standard etabliert hatte, der Fokus der Förderung aber verschoben werden sollte. Das BMWK beschloss deshalb das Auslaufen des Angebots zum 31. Januar. Nun endet das Programm mit sofortiger Wirkung.

Ungewisse Zukunft

Wer also einen Neubau plant oder Bestandsgebäude auf bessere Energieniveaus bringen möchte, erhält vorerst keine finanzielle Unterstützung mehr. Dabei verzeichnete die KfW im Januar, vor dem Auslaufen des Effizienzhaus-55-Förderprogramms, einen enormen Anstieg der Förderanträge. Neubauten der Effizienzhaus-40-Förderung weisen ein noch höheres Niveau an Energieeffizienz auf. Ursprünglich sollte das entsprechende Förderprogramm deshalb auch in diesem Jahr weiterlaufen. Nun setzt es vorerst völlig aus und über das weitere Vorgehen soll noch entschieden werden. Energetische Sanierungen konnten bisher als vollständige Sanierungen zum Effizienzhaus oder in Form von einzelnen Maßnahmen umgesetzt werden. Die KfW-Kreditangebote 261 und 262 sollen wieder aufgenommen werden, sobald entsprechende Haushaltsmittel bereitstehen.

Wie KfW und Wirtschaftsministerium mit bereits eingegangenen Anträgen verfahren, ist noch unklar. Das Ministerium will überprüfen, ob die KfW alternativ zinsverbilligte Kredite zur Verfügung stellen kann. Die energetische Gebäudesanierung gilt nach wie vor als eine der wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen. Gemeinsam mit anderen Ministerien will das BMWK deshalb die energetische Sanierung zügig wieder aufnehmen und eine ganzheitliche Förderung für den Neubau aufsetzen. (lb)