Junge Generation versagt
05.07.2022
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Ob in der Versicherungsbranche, bei Fondsanbietern, in der Automobil- oder Energiewirtschaft – in nahezu allen Bereichen des wirtschaftlichen Lebens wird das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile beherrschend. Allein die junge Generation scheint nicht mitzuziehen. „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ scheint die Devise zu sein. Makler haben hier noch viel Überzeugungsarbeit vor sich.
Viele junge Menschen wollen die Umwelt schützen, sie achten besonders auf den eigenen ökologischen Fußabdruck – nur an der Börse nehmen es viele nicht ganz so genau. Das ist überraschend, denn immer mehr von ihnen drängen an den Aktienmarkt. In den Medien spricht man schon von der „Generation Aktie“ und einem „Jugend-Boom an der Börse“. Wenn es aber um Nachhaltigkeit bei Finanzprodukten geht, da laufen ihnen die über 60-Jährigen den Rang ab, wie eine repräsentative forsa-Studie zeigt, für die auf Initiative von Vattenfall bundesweit mehr als 1.000 Deutsche befragt wurden. 85 % der Deutschen wollen sich laut forsa möglichst umwelt- und klimafreundlich verhalten. Aber nur 39 % geben an, auch ihre Geldanlagen danach zu bewerten, ob sie neben den klassischen Kriterien wie Rentabilität, Liquidität und Sicherheit auch ökologische, soziale und ethische Aspekte berücksichtigen. Am meisten an „grünen“ Finanzprodukten interessiert ist die Gruppe der über 60-Jährigen, von denen 46 % sagen, dass Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Geldanlagen für sie eine Rolle spielt. Unter den 18- bis 29-Jährigen sind es gerade mal 29 %.
Gehört nicht zum bewussten Lebensstil
Eine mögliche Erklärung für die Differenz: Geld nachhaltig anlegen ist lediglich für 12 % der Befragten Teil eines bewussten Lebensstils. Für die große Mehrheit der Deutschen (78 %) spiegelt er sich vielmehr darin wider, dass beispielsweise im Alltag Energie gespart und der Müll getrennt wird. „Dabei können insbesondere Geldanlagen einen messbaren Beitrag zum Erreichen von Nachhaltigkeitszielen leisten“, so Jens Osterloh, verantwortlich für Customer-Experience- Management bei Vattenfall Europe Sales GmbH. „Mit dem Ersparten haben wir einen wirkungsvollen Hebel, um etwas für die Umwelt zu tun.“ Die forsa-Studie zeige jedoch, dass hier anscheinend noch viel Aufklärungsarbeit vonnöten ist, damit dies – vor allem bei den jungen Menschen – auch ins Bewusstsein der Bevölkerung gelangt.
Den Bereich Finanzen zählt Vattenfall zu den fünf wichtigsten Gestaltungsräumen, die jeder und jede Einzelne hat, um im persönlichen Alltag Einfluss auf die Umwelt und das Klima auszuüben. Auch in den weiteren Gestaltungsräumen Wohnen, Mobilität, Ernährung und Mode unterstützt Vattenfall seine Kundinnen und Kunden nach eigenen Angaben mit Tarifen, Services, Informationen und Partnerangeboten für einen klimafreundlichen und fossilfreien Alltag. Aber der Energieversorger sieht sich auch selbst in der Verantwortung und hat sich als Unternehmen das Ziel gesetzt, bis 2040 oder früher klimaneutral zu sein. Osterloh: „Das ist sehr ambitioniert und erfordert umfassende Maßnahmen. Als Teil und Partner der Gesellschaft wollen wir, dass die Energiewende gelingt und damit auch der Wandel zu einem bewussten nachhaltigen Lebensstil. Denn ein kollektives Bewusstsein und eine steigende Anforderung an umweltschützende Richtlinien und Produkte sind ein wichtiger Schlüssel, um den CO2-Verbrauch deutschlandweit und letztendlich auf der gesamten Welt zu reduzieren.“ Es handelt sich bei der Umfrage des Energieversorgers keineswegs um einen Ausreißer. Auch andere Befragungen haben deutlich aufgezeigt, dass es gerade in der jüngeren Generation noch einen ganz erheblichen Aufholbedarf an nachhaltigem Handeln gibt – sei es in Sachen Versicherungsschutz oder bei der Geldanlage. Der Vertrieb hat hier jedenfalls noch eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten. (hdm)