Jugend spart
20.07.2017
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Auch niedrige Zinsen lassen die Deutschen nicht zu Sparmuffeln werden. Dies gilt auch für die junge Bevölkerung. Die Motivationen zum Sparen sind dabei sehr unterschiedlich. Bei den Erwachsenen hängt die Sparneigung stark mit dem Einkommen zusammen.
Auch wenn in den Medien oft suggeriert wird, dass es sich aufgrund der niedrigen Zinsen kaum mehr lohne zu sparen, ist Deutschlands Jugend dem Thema alles andere als abgeneigt. So gaben in einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RaboDirect 79 % der 14- bis 19-jährigen an, jeden Monat einen gewissen Betrag zur Seite zu legen. Erstaunlich ist dabei, dass 22 % zwischen 50 und 100 Euro pro Monat zurücklegen. Bei der Altersgruppe zwischen 45 und 59 Jahren sind es nur 1 Prozentpunkt mehr, die diesen Betrag monatlich sparen. Immerhin 18 % der Jugendlichen sparen monatlich mehr als 200 Euro, bei den Erwachsenen sind es mit 26 % nur unwesentlich mehr.
Vorbild Eltern
Ihre Sparsamkeit haben die Jugendlichen meist von ihren Eltern übernommen, denn 94 % der befragten 14- bis 19-jährigen gaben an, die Sparsamkeit zuhause gelernt zu haben. Die Schule scheint hingen nur wenig Einfluss auf die Sparneigung zu nehmen, denn gerade einmal 3 % gaben an, dort Wissen und Werte im Umgang mit Geld vermittelt zu bekommen. Deshalb hält Sabine Reinert, Head of Marketing & PR bei RaboDirect, Initiativen wie "KinderCash", die Kinder von klein auf Finanzkompetenz vermitteln, für besonders wichtig. „Wir haben die Deutschland-Patenschaft für das Bildungsprojekt übernommen. Uns gefällt hier insbesondere, dass Kindern beigebracht wird, sich ihr Taschengeld einzuteilen und wie gut sich Sparen anfühlen kann", so Reinert.
Unterschiedliche Sparmotivationen
Warum die Jugendlichen monatlich Geld zur Seite legen, hat sehr unterschiedliche Gründe. Zwei Drittel der Befragten gaben als Grund an, dadurch unnötige Ausgaben vermeiden zu wollen. 59 % wollen sich damit das Gefühl eines finanziellen Polsters schaffen und immerhin 30 % haben Angst um das eigene Geld. Ein weiterer Grund für die Sparsamkeit der Jugendlichen dürfte sein, dass jeder Fünfte monatlich bei seinen Eltern Geld abgeben muss, bspw. als Beitrag zur Miete.
Einkommen bestimmt Sparneigung
Bei den Erwachsenen scheint ein Zusammenhang zwischen dem Einkommen und der Sparneigung zu bestehen. So gaben Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.500 Euro deutlich häufiger als der Durchschnitt an, nicht zu sparen. Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 3.000 Euro gaben hingegen deutlich häufiger als der Durchschnitt an, mehr als 200 Euro monatlich zur Seite zu legen. Diese Personen können sich offensichtlich deutlich häufiger das Sparen leisten als Menschen mit geringerem Einkommen.