Jüngere und Ältere (fast) einig bei Zukunftsthemen

15.09.2022

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Eine generationsübergreifende Prognos-Studie zeigt angesichts von Krieg und Krisen einen dramatischen Stimmungsabfall der Deutschen. Gleichzeitig zeigt sich aber auch: Angesichts der gewaltigen Aufgaben eint die Menschen in Deutschland mehr als gemeinhin angenommen. Jüngere und Ältere sind in elementaren Bereichen sogar bereit, ihr Leben umzustellen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und der Klimawandel haben in Deutschland einen dramatischen Stimmungsabfall und ein hohes Bedürfnis nach sozialer Sicherheit zur Folge – und zwar über die Altersgrenzen hinweg.

Dies zeigt die breit angelegte Generationenstudie „Zukunft gemeinsam gestalten“, die die R+V-Versicherung am Donnerstag auf dem Zukunftsfestival in Wiesbaden vorstellt. Für die Studie hat die beauftragte Prognos AG die Generation Z (13 bis 26 Jahre) sowie die Babyboomer (52 bis 66 Jahre) befragt.

Erstes hervorstechendes Ergebnis: Der von vielen Seiten beklagte Generationenkonflikt existiert in dieser Form nicht. Bei den wichtigsten gesellschaftlichen Zukunftsthemen setzen beide Generationen die gleichen Prioritäten: Die Absicherung der Altersvorsorge und die Sicherung des Gesundheitssystems. Erst an dritter Stelle folgt die Bekämpfung des Klimawandels. Hier sind die Deutschen über die Altersgrenzen zum Verzicht bereit – wobei die Älteren den Jüngeren sogar den Rang ablaufen. Beide Generationen zeigen eine hohe Bereitschaft, im Alltag nachhaltiger zu leben: 81 % aller Babyboomer und 62 % der Generation Z wollen weniger Lebensmittel verschwenden; eine vergleichbar hohe Bereitschaft gibt es für sparsamen Wasser- und Energieverbrauch oder bei der Müllvermeidung.

Nur in der Mobilität werden größere Differenzen sichtbar: Während annähernd die Hälfte der Älteren bereit ist, auf Flugreisen zu verzichten, sind dies bei den Jüngeren gerade Mal ein gutes Drittel. Dagegen sind nur 31 % der Babyboomer bereit, fürs Klima auch einmal das Auto stehen zu lassen – gegenüber 44 % in der Generation Z.

Die Generationenstudie der R+V markiert den Start des Zukunftsfestivals, mit dem die R+V zwei Tage lang ihren 100. Geburtstag feiert. Bei der Veranstaltung in Wiesbaden soll es zu einem breit angelegten Zukunftsdialog von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft kommen, um den Blick im Jubiläumsjahr nicht zurück, sondern nach vorne zu richten.

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