Jedes Jahr eine 100 Millionen Investition

25.04.2017

Genossenschaftsversicherer will gemeinsam mit Mitarbeitern und Kunden gesund wachsen. /Foto: © adam121 - Fotolia.com

Die genossenschaftlichen Versicherer bereiten ihr 100jähriges Jubiläum im Jahr 2022 vor. Jedes Jahr sollen 100 Millionen Euro in die Zukunft für die Mitarbeiter und die Versicherten investiert werden.

Die R+V Versicherungsgruppe, eine Tochter der Genossenschaftsbanken, will mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens investieren.

Allein die neuen Initiativen aus „Wachstum durch Wandel" erfordern in den kommenden fünf Jahren einen zusätzlichen Investitionsaufwand in Höhe von über 100 Millionen Euro. Dank der Finanzstärke und konsequenter Effizienzsteigerung in den letzten Jahren kann die R+V auf zusätzliche breite Kostensenkungsprogramme verzichten und die Investitionen aus eigener Kraft finanzieren.

„Und da nachhaltiges Wachstum und guter Service qualifizierte Mitarbeiter brauchen, wird R+V  aktuell keine Stellen abbauen", verspricht der R+V-Vorstandsvorsitzende und Risikomanager Norbert Rollinger. 2016 hat der genossenschaftliche Versicherer bereits 270 neue Arbeitsplätze geschaffen und beschäftigt damit in Deutschland jetzt insgesamt 15.121 Mitarbeiter.

„Mit einem umfassenden Wachstumsprogramm wollen wir unseren nachhaltigen und ertragsorientierten Geschäftserfolg der vergangenen Jahre auch in Zeiten eines sich rasant verändernden Umfeldes in der Zukunft fortsetzen. Zentraler Erfolgsfaktor ist und bleibt unsere hervorragende Zusammenarbeit mit den Partnern in der Genossenschaftlichen Finanz Gruppe. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, zum 100-jährigen Jubiläum von R+V im Jahr 2022 unsere Beitragseinnahmen auf 20 Milliarden Euro zu steigern", so Rollinger weiter im Rahmen der heutigen Bilanzpressekonferenz in Wiesbaden.

„Entscheidend wird sein, die Kunden zu begeistern. Auch wenn R+V schon heute sehr gute Kundenzufriedenheitswerte erzielt, wollen wir hier messbar noch besser werden und unsere Prozesse konsequent steuern. Auch die Chancen der Digitalisierung werden wir nutzen und uns für unsere Kunden und Vertriebspartner als regional präsenter Serviceversicherer mit modernem Omnikanal-Vertrieb und innovativem Produktangebot positionieren", sagt der neue R+V-Chef Rollinger zur Neuausrichtung des genossenschaftlichen Versicherer.

Apps, Online-Abschluss und Top-Erreichbarkeit

Wesentliches Element nachhaltiger Kundenzufriedenheit ist etwa die Erreichbarkeit. Die R+V verbessert sich hier dank intelligenter Routingsysteme seit Jahren kontinuierlich. Die telefonische Erreichbarkeit ist inzwischen auf 93 Prozent gestiegen, die durchschnittliche telefonische Wartezeit liegt bei nur noch 41 Sekunden.

Eindeutig das Bedürfnis ihrer Krankenversicherungskunden trifft R+V zum Beispiel mit der R+V-Scan App, mit der diese Rezepte und Belege ganz einfach per Smartphone einreichen können.

„Über 16.000 Kunden nutzen die App bereits und sind begeistert", berichtet Rollinger.

Hilfreich und nicht nur für R+V-Kunden nutzbar ist die neue App zur Arztsuche, mit der Urlauber weltweit schnell medizinische Hilfe in ihrer Nähe finden.

Die R+V kommt dem wachsenden Kundenwunsch nach Online-Abschlussmöglichkeiten entgegen. Von der Kraftfahrtversicherung über den „Pflege Förder Bahr" bis hin zur Internetschutz-Police bietet R+V bereits eine Reihe von online abschließbaren Produkten, die sukzessive erweitert werden.

Erfolgreicher Jahresauftakt 2017

Im ersten Quartal 2017 hat der Wiesbadener Versicherer seinen Wachstumskurs in allen Sparten weiter fortgesetzt. Die Beiträge legten im inländischen Erstversicherungsgeschäft insgesamt um 5,2 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro gegenüber den ersten drei Monaten 2017 zu.

„Als kundenorientierter Vollsortimenter werden wir unser Angebot an bedarfsgerechten und innovativen Produkten und Services im Laufe des Jahres weiter ausbauen und damit zu unserem Ziel beitragen, den überdurchschnittlichen und ertragreichen Wachstumskurs von R+V fortzusetzen", kommentiert Rollinger den Trend.

100.000 Neukunden, geringe Kosten, hohe Risikotragfähigkeit

Der genossenschaftliche Versicherer ist im deutschen Kernmarkt gleichzeitig in allen Sparten marktüberdurchschnittlich um insgesamt 3,4 Prozent gewachsen, während der Gesamtmarkt weitgehend stagnierte.

„R+V hat auch 2016 wieder ihre ausgezeichnete Wachstums- und Finanzstärke unter Beweis gestellt. Rund 100.000 Neukunden konnten wir im herausfordernden Wettbewerbsumfeld hinzugewinnen", fasst Rollinger das zurückliegende Geschäftsjahr zusammen.

Der R+V Konzern hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem Konzerngewinn vor Steuern in Höhe von 682 Millionen Euro abgeschlossen. Die gebuchten Bruttoprämien im Konzern erhöhten sich um 1,6 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro.

In der Lebens- und Pensionsversicherung hat sich die Strategie, an einem breiten Produktspektrum inklusive klassischer Garantieprodukte festzuhalten, klar bewährt. Die R+V hat gegenüber dem Wettbewerb wieder deutlich zugelegt.

„Wir werden auch weiterhin Komplettanbieter bleiben", betont der R+V-Vorstandschef.

Besonderen Anteil am guten Konzernergebnis hat auch das hohe Kapitalanlageergebnis in Höhe von 3,7 Milliarden Euro, ein Zuwachs um 22,6 Prozent. Ursächlich für den starken Anstieg waren vor allem Bewertungseffekte aufgrund der rückläufigen Marktzinsen. Der gesamte im Konzern verwaltete Kapitalanlagebestand erhöhte sich im zurückliegenden Jahr um 7,4 Prozent auf 92,7 Milliarden Euro.

Die Verwaltungskosten im R+V Konzern (Leben/Pension: 1,2 Prozent, Kranken: 1,6 Prozent, Schaden/Unfall: 11,2 Prozent) sind seit Jahren kontinuierlich rückläufig und liegen deutlich unter Branchenniveau.

R+V weist eine hohe Risikotragfähigkeit unter Solvency II auf. Die Bedeckungsquote für die R+V Gruppe lag Ende 2016 bei 235 Prozent. Damit übersteigen die Eigenmittel deutlich die Kapitalanforderungen. R+V nimmt keine Übergangsregeln (Transitionals) in Anspruch. (db)