„Jede zusätzliche Wohnung ist eine gute Wohnung!“
05.12.2024
Dirk Wohltorf. Foto: @ IVD
Anlässlich der Spitzenrunde des „Bündnisses bezahlbarer Wohnraum“ mit der Bundesbauministerin Klara Geywitz am 5.12. hat sich der Immobilienverband Deutschland (IVD) zur Zukunft des Bündnisses geäußert. Nachfolgend das Statement von Dirk Wohltorf, Präsident des IVD.
„Als IVD haben wir ein Bündnis für Bauen und Wohnen nach Hamburger Vorbild seit langem gefordert, als Mitglied der Immobilienbank haben wir das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum immer sehr engagiert unterstützt. Dass das Bündnis mit der heutigen Veranstaltung praktisch vorzeitig beendet wird, sollte nicht bedeuten, dass es endgültig begraben wird. Trotz der gravierenden Konstruktionsfehler, wie die Maßgabe der Einstimmigkeit, die die Bündnisarbeit von Anfang an durchkreuzt und blockiert haben, bleibt die Grundidee richtig, gemeinsam an Lösungen eines zentralen gesellschaftlichen Problems zu arbeiten.
Die neuen politischen Vorzeichen müssen aber für eine grundlegende Neukonzeption genutzt werden. Ein Bündnis für bezahlbaren Wohnraum kann nur erfolgreich sein, wenn es von denjenigen getragen wird, die tatsächlich an der Schaffung von Wohnraum arbeiten – also der Bau-, Immobilien- und Wohnungswirtschaft. Wenn aber weiterhin versucht wird, die Interessen aller gesellschaftlichen Stakeholder gleichgewichtet zu berücksichtigen, kann das Ergebnis kein Fortschritt sein, sondern eher Stillstand, wenn nicht sogar Rückschritt. Die zum Teil ideologischen Zielkonflikte innerhalb der Bündnisstruktur haben uns viel Zeit verlieren lassen.
Wir müssen deshalb mit dem im Bündnis bereits Erreichten zurück auf Start gehen und dabei den Ursprung der Bündnisidee wieder konsequent in den Fokus nehmen: Jede neu geschaffene Wohnung ist gut – solange sie bedarfsgerecht ist. Die Einteilung in ‚gute‘ neu gebaute Wohnungen und ‚schlechte‘ neu gebaute Wohnungen hat uns jedoch vom gemeinsamen Ziel abgelenkt. Wir brauchen Sozialwohnungen, wir brauchen freifinanzierte Mietwohnungen, wir brauchen Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser. Wir brauchen große Wohnungen und kleine Wohnungen. Und diese Wohnungen und Häuser brauchen wir genau da, wo Arbeitsplätze sind – andernfalls wird von der Wohnkrise die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen.“ (fw)