Janus Capital: USA vor Boomphase?

20.02.2013

Die US-Wirtschaft steht nach einer langen Phase schwachen Wachstums ein dynamischer Aufschwung bevor. Zu dieser Einschätzung kommen die Experten des amerikanischen Asset Managers Janus Capital in ihrem aktuellen Konjunkturausblick.

(fw/ah) Unternehme die US-Regierung ernsthafte Schritte zur Lösung der Schuldenproblematik, prognostizieren die Janus-Experten für die zweite Jahreshälfte eine spürbare Belebung der Konjunktur, die im kommenden Jahr weiter an Fahrt gewinnen wird. Basierend auf diesem Szenario gehen sie davon aus, dass das Wachstum der US-Konjunktur bis in das dritten Quar-tal hinein auf weiterhin niedrigem Niveau liegen wird und dann 1,5 Prozent erreicht. Für das vierte Quartal rechnen sie jedoch mit einem starken Anstieg auf 3,2 Prozent. Trotz der kon-junkturellen Belebung werde die Inflation im laufenden Jahr bei durchschnittlich 1,8 Prozent liegen und damit noch etwa unter dem Zielwert der US-Notenbank Fed. Dies werde es Janus zufolge der Fed erlauben, ihre Zinsen weiterhin niedrig zu halten und damit die Konjunktur ebenso wie den auf Erholungskurs liegenden Immobilienmarkt von monetärer Seite aus zu stützen. Die Janus-Experten argumentieren, dass mit dem jüngst von Kongress und Senat aus-gehandelten Haushaltskompromiss und der vorübergehenden Aussetzung der Schuldenbremse das befürchtete „financial cliff" zunächst einmal umschifft sei. Gleichwohl die nachhaltige Sanierung der Staatsfinanzen weiterhin ungelöst ist, sind sie zuversichtlich, dass die US-Regierung in den kommenden Monaten die Fiskalprobleme ernsthaft angehen und eine Steu-erreform auf den Weg bringen wird. Damit hätten Unternehmen und Konsumenten endlich finanzielle Klarheit.

Als „financial cliff" wird das ursprünglich zum Jahresbeginn geltende Bündel aus Ausgaben-kürzungen und Steuererhöhung verstanden, durch das die Regierung die Neuverschuldung eindämmen und den Staatshaushalt auf lange Sicht ausgleichen will. Ökonomen fürchteten jedoch infolge der Maßnahmen einen Einbruch der US-Konjunktur.

Der politische Streit um eine Verschiebung der zum Jahresanfang geplanten Maßnahmen hat-ten sowohl die Wirtschaft als auch die Finanzmärkte belastet. Falle dieser Unsicherheitsfaktor bis zur endgültig Jahresmitte weg, erwartet Janus, dass viele Unternehmen ihre defensive Strategie aufgeben und massiv investieren werden – bis dahin allerdings werde die Phase schwachen Wirtschaftswachstums aller Wahrscheinlichkeit nach andauern.

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