Investment-Gurus setzen auf Südkorea, China und Golfstaaten

16.02.2015

© robert cicchetti

Im vergangenen Jahr zogen Investoren weltweit rund 23 Milliarden USD aus Emerging-Markets-Fonds ab. So entgingen vielen beispielsweise die Chancen in China und Indien, die gut performten. Bloomberg hat nun im neuen Bloomberg Markets magazine die Highlights der Schwellenländer 2015 präsentiert. Gurus wie Jim O'Neill und Mark Mobius setzen auf China, Südkorea und die Golfstatten.

(fw/ah) Man könnte fast den Eindruck bekommen, dass Schwellenländer-Börsen etwas aus der Mode gekommen sind. Dabei lohnt eine differenzierte Betrachtungsweise, um Perlen zu entdecken. Natürlich sind von den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) momentan nur die beiden letztgenannten einen Blick wert. Der russische Aktienmarkt war im vergangenen Jahr eine Katastrophe und auch Brasilien enttäuschte erneut. Ohne Reformen geht es eben nicht und die Rohstoffabhängigkeit macht sich negativ bemerkbar.

Die indische Börse war die viertbeste Börse in 2014. Der indische Leitindex Sensex 30 schaffte ein neues Allzeithoch und kletterte um gut 30 Prozent. Der DAX gewann in 2014  lediglich 3 Prozent. Auch mit Ägypten, der Türkei, den Philippinen und Indonesien lag man mitunter goldrichtig. Nicht zu vergessen chinesische A-Aktien.

„Sowohl Südkorea und China sind attraktiv", sagte „Guru" Mark Mobius von Franklin Templeton gegenüber Bloomberg. Die zwei Länder seien Ölimporteure. „Beide Märkte werden vom niedrigen Ölpreis und einem hohen Wirtschaftswachstum profitieren", so Mobius.

An erster Stelle der „attraktivsten" Schwellenmärkte steht Südkorea, das ein Anstieg des BIP um 3,5 % in diesem Jahr erwartet. Auch in der Rangliste des „Easy Doing Business" belegt das Land weltweit einen herausragenden fünften Platz. Jim O' Neill ist in diesem Fall etwas skeptischer Grund und fügt den Wettbewerbsnachteil gegenüber Japan (Won gegen Yen) als Argument an.

Wie würde sich die Welt ohne die „Supermacht" China drehen? Eine berechtigte Frage. Auch wenn die Wachstumszahlen etwas moderater ausfallen (für 2015 werden 6,5 % erwartet), so gehört das Riesenreich, weltweit der größte Automobilmarkt, in einem breit aufgestellten Portfolio zu einem „must have". Eine harte Landung ist derzeit ausgeschlossen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar haben 2014 den Sprung von den Frontier Markets zu den Emerging Markets gemeistert. Sozusagen ein Aufstieg in den Olymp der Schwellenländer. Auch für diese beiden Staaten sind laut Bloomberg-Ranking die Aussichten sehr gut.

Wer von den Chancen profitieren möchte, findet einige Länder-ETFs oder aktive gemanagte Fonds mit Fokus Emerging Markets.

www.bloomberg.com

http://www.bloomberg.com/news/articles/2015-02-11/gulf-nations-defy-oil-rout-to-top-list-of-best-emerging-markets