„In schwierigen Zeiten erweist sich der Wert einer engen Partnerschaft“

Markus Brochenberger ist Vorstandsvorsitzender der compexx Finanz AG, einem Expertennetzwerk mit ca. 200 Beratern. Im Interview spricht Markus Brochenberger über die Bedeutung guter Beratung und die Hilfsangebote in der Corona-Krise.

finanzwelt: Wegen der Corona-Pandemie sind persönliche Kontakte derzeit deutlich schwerer möglich als normalerweise. Wie gehen Ihre Berater mit dieser Situation um und wie unterstützen Sie ihre Berater diesbezüglich?

Markus Brochenberger: Gerade in schwierigen Zeiten hat es sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, in einem echten Expertennetzwerk mit den richtigen Partnern zu arbeiten. So konnten wir gerade am Anfang der Pandemie durch die bereits im letzten Jahr eingeführten Video-Beratungstools inklusive volldigitaler Beratungs- und Antragsstecke unsere Beratungstermine nahezu ohne Einschränkungen weiterführen. Seit den Lockerungen der Kontaktbeschränkung ist es jetzt wichtig, unsere Kunden und Vertriebspartner mit innovativen Konzepten, was die Gestaltung der Zukunft angeht, zur Seite zu stehen.

finanzwelt:Zu Beginn der Corona-Pandemie haben Sie einen Hilfsfonds für Berater aufgelegt. Wie wurde dieser bislang angenommen?

Markus Brochenberger: Der Hilfsfonds in Höhe von einer Million Euro, der auch für freie Finanzdienstleister zur Verfügung stand und dessen Mittel kurzfristig und unbürokratisch gestellt wurden, um eine schwierige Phase zu überbrücken, ist sehr gut angenommen worden. Wir haben damit ein Sicherheitsnetz gerade für Solo-Berater gespannt. Die compexx Finanz AG lebt eine enge Partnerschaft in guten wie in schlechten Zeiten – denn allein schwere Krisen zu überstehen, ist schwierig. Glücklicherweise haben wir kaum eigene Mitarbeiter unterstützen müssen. Umso positiver war die Resonanz innerhalb der Branche. Hier konnten wir einigen Beratern, die keine starken Partner im Hintergrund haben, finanziell zur Seite stehen und das Überleben in der Branche sichern

finanzwelt: Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise müssen viele Menschen derzeit finanzielle Abstriche machen und sparen häufig an vermeintlich verzichtbaren Dingen wie Altersvorsorgeprodukten. In wie weit spüren Sie die folgen bei Ihrem Unternehmen?

Markus Brochenberger: Vereinzelt gab es finanzielle Engpässe bei Kunden. Wichtig ist, dass starke Berater den Kunden eng zur Seite stehen und gemeinsam sinnvolle und tragfähige Lösungen erarbeitet werden. Wir sind über sämtliche Kanäle mit unseren Kunden im engen Austausch und nehmen deren Anliegen und Wünsche ernst. Das führt zu einer hohen Kontinuität in der Betreuung, auch in wirklich schwierigen Zeiten.

finanzwelt: Für welche Produkte sehen Sie in diesem Jahr das größte Marktpotenzial?

Markus Brochenberger: Wir sehen einen starken Anstieg bei Immobilien und Kapitalanlagebereich. Trotz oder gerade wegen der Pandemie suchen die Menschen den Zugang zu langfristig orientierten Investments, die auch in kommenden Krisen ihre Werte erhalten und damit das Vermögen schützen. Die Menschen wollen in unsicheren Zeiten ihr Vermögen sichern und gewinnbringend anlegen, ohne sich dauerhaft den großen Schwankungen auszusetzen, die wir vor allem im März und April erlebt haben. Daher ist eine professionelle und gut strukturierte Kapitalanlage unabdingbar, um diese Wertverluste auf mehreren Ebenen zu vermeiden und vorhandenes Vermögen langfristig zu entwickeln. Das hören unsere Berater immer wieder und können mit professionellen Lösungen auf diese Anforderungen reagieren.

finanzwelt: Welche Ziele haben Sie für das laufende Jahr?

Markus Brochenberger: Unser Ziel ist gesundes Wachstum von 20 Prozent trotz der Corona-Krise. Hierzu ist es notwendig, in diesem Jahr noch um 20 qualifizierte Vertriebspartner zu wachsen. Die Nähe zu den Kunden ist unser vorrangiges Asset, denn gute und persönliche Beratung macht den Unterschied. Wir arbeiten weiterhin konsequent nach unserem etablierten „Hausarztprinzip“. Das bedeutet, dass jeder Kunde einen Stammberater hat, mit dem alle seine Anliegen bespricht und der immer der erste Ansprechpartner ist. Darüber hinaus binden die Berater bei Bedarf aber auch die übrigen rund 200 Experten aus dem großen compexx-Expertennetzwerk ein und können so auf eine umfassende Expertise in sämtlichen Fachgebieten zurückgreifen. Das erleichtert Beratung und Vertrieb maßgeblich. (ahu)