Immobilieninvestments in Zeiten der Zinswende

09.09.2022

Foto: © cppzone - stock.adobe.com

Flucht in die realen Sachwerte

„Fehlende Alternativen am Geldmarkt und die steigende Inflation verstärken gerade für Kunden aus der Mittelschicht und Normalverdiener die Flucht in die realen Sachwerte“, analysiert Schrobback. „Die Gefahr eines Crashs halte ich deswegen für unwahrscheinlich.“ Es gehe immer um Angebot und Nachfrage. Die entscheidende Frage sei also, ob es in Ballungsräumen, wo die Menschen leben wollen, genügend Wohnraum gibt – „und das wird so schnell nicht der Fall sein“, prognostiziert der Immobilienunternehmer. Christian Crain, Geschäftsführer der PriceHubble Deutschland, rechnet ebenfalls mit der ungebrochenen Attraktivität von Immobilien als Investment: „Auch mit dem im Juli erstmals seit elf Jahren steigenden Leitzins bringen Immobilien in den meisten Fällen höhere Renditen als etwa Anleihen oder Tagesgeldkonten.“ Der Begriff „Betongold“ habe nach wie vor seine Berechtigung. Beim Vergleich mit anderen Anlagen blickt Gordon Grundler, Vorstand Primus Valor AG, auf Daten für die USA. Laut Grundler zeigen sie, dass Immobilien in den meisten Inflationsszenarien die Assetklasse Aktien übertreffen, insbesondere bei Inflationsraten oberhalb von 3 %. Seiner Ansicht nach lassen gut eingekaufte Bestandsimmobilien mit Mietrenditen von durchschnittlich über 5 % pro Jahr auch bei einer Zinserhöhung eine hohe Preisstabilität und einen stabilen Cashflow erwarten.

Fachwissen ist gefragt

Damit das Immobilien-Investment auch in Zukunft ein gewinnbringender Erfolg wird, rät Crain zum Blick weit über steigende Zinsen hinaus: „Wichtig ist in jedem Fall, sich so viele Daten und Faktoren wie möglich zur Immobilie anzusehen, um das Objekt, den Preis und seine voraussichtliche Entwicklung zu verstehen.“ Das sieht auch Schrobback so: „Besonders für Kapitalanleger wird es entscheidend, die richtige Region beim Kauf zu finden und dabei ist Fachwissen und Expertise gefragt.“ Der Markt teile sich immer stärker in Gewinner und Verlierer auf. Wo lohnt sich ein Kauf also besonders? „Anhaltende Preiszuwächse bis 2035 sehen wir vor allem für den Berliner Raum sowie Leipzig und Magdeburg und deren Umland“, verrät der Chef der AS Unternehmensgruppe. „Für die sieben Top-Städte in Deutschland werden wir also ebenfalls weiter steigende Immobilienpreise – allerdings teilweise mit einem deutlich niedrigeren Plus als in den Vorjahren – sehen.“ (sh)