Horrorliste

01.11.2022

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In Prävention investieren

„Auch sollten sie verstärkt und wirksam in Prävention investieren, z. B. in die Schulung und Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter.“ Unternehmensverluste durch politische Turbulenzen – etwa durch Kriege, den Brexit oder COVID-19 – nehmen weltweit zu. Unternehmen sollten politische Spannungsfelder genau beobachten, um auf mögliche Auswirkungen gefasst zu sein. „Digitale Risikotools, die sich großer Datenmengen bedienen, können beispielsweise die Kosten für politische Risiken in bestimmten Rechtsräumen oder Industrien bewerten“, so Behrens. Für viele Unternehmen steigt mit der Coronapandemie auch das Insolvenzrisiko. „Letztlich müssen selbst Unternehmen, die wirtschaftlich nicht unter der Pandemie leiden, 2022 herausstellen, wie sie beabsichtigen, den pandemiebedingten Risiken entgegenzuwirken.“ Die Folgen von Corona sind in vielen Unternehmen noch nicht abschätzbar und spiegeln sich auf vielen Ebenen wider: Vielen gemeinsam ist die Sorge vor der wachsenden Inflation. Diesbezüglich müssen bestehende Verträge und Versicherungssummen noch einmal überprüft werden, insbesondere in den Bereichen Sachversicherung und bei der Versicherung von Kostenpositionen. Darüber hinaus sind neu aufkommende Mitarbeiterrisiken hoch. So zeigt der jüngste Benefits-Trends Survey von WTW, dass die Wechselbereitschaft von Mitarbeitern Ende 2021 sehr viel höher war als vor der Pandemie. Eine stärkere Berücksichtigung von Benefits-Angeboten zur Mitarbeiterunterstützung und -bindung ist daher in Zukunft unerlässlich. Risikomanager müssen auch diese Felder fortwährend beobachten, um schnell handeln zu können.

Wechsel vom reaktiven auf proaktives Risikomanagement

Das Jahr 2022 konfrontiert Risk Manager mit vielen Einschränkungen: Reduzierung von Kapazitäten, Erhöhung der Prämien und begrenzte Versicherungsbedingungen. Zugleich steigen die Anforderungen des Gesetzgebers wie auch seitens der Versicherer an Nachhaltigkeit und Resilienz gegenüber neuen Bedrohungen. „Die To-do-Liste für 2022 umfasst daher vor allem eine umfassende Analyse aller Risiken, unter Berücksichtigung der Emerging Risks“, sagt Risikoexperte Pahl. „Man muss sich früh mit den neuen Risiken beschäftigen und in die Prävention investieren. Nur wer vorausschauend handelt, kann sich ausreichend absichern.” (hdm)