Hoffnungsschimmer für Selbstständige?

09.02.2023

Foto: © metamorworks - stock.adobe.com

Selbstständige trifft das angespannte Geschäftsklima hart, härter, am Härtesten. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft bleiben Sie trotz aktuellem Hoffnungs-schimmer laut JIMDO-ifo weit zurück.

„Der sogenannte Erwartungsindex ist das dritte Mal in Folge gestiegen. Im Januar sind die Erwartungen bei den Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen sogar besser als in der

Gesamtwirtschaft”, erklärt  Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Im Dezember konnte der Abstand zur Gesamtwirtschaft allerdings von minus 11,4 auf minus 7,3 Punkte verringert werden – Eine merkliche Verbesserung für die Selbstständigen.

Tiefpunkt nach Tiefpunkt

Nachdem die Monate September bis November Tiefpunkte verzeichneten, zeigt der Stand der Dinge für Selbstständige aktuell einen leichten Trend nach oben an.Die Geschäftslage bleibt mit minus 13,9 Punkten allerdings weiterhin auf niedrigem Niveau im Vergleich zur Gesamtwirtschaft.

Existenzbedrohung immer noch sehr real

Mit aktuell 14,3 % statt 16,7 % ist die Existenzbedrohung für Selbständige immer noch dreimal höher als in der Gesamtwirtschaft. Im Januar sehen sich da nur 4,8 % in ihrer Existenz bedroht.

Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo, betont daher: „Wir müssen alles tun, um Selbstständige jetzt nicht auszubremsen. Die Geschäftslage und die Existenzbedrohung zeigen schwarz auf weiß, wie anhaltend die Krisen der letzten Jahre den Sektor gebeutelt haben. Von einer nachhaltigen Erholung kann bei den Solos noch lange nicht die Rede sein. Aber ihr Gestaltungswille ist groß und genau das brauchen wir in diesen unsicheren wirtschaftlichen Zeiten!”

Ähnlich sieht es Dr. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des VGSD e.V (Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland) und hat konkrete Forderungen: „Wir freuen uns, dass sich die Stimmung etwas aufhellt. Diesen Schwung gilt es jetzt zu nutzen, denn die Lage für Selbstständige bleibt schwierig. Die Regierung muss deutlich machen, dass sie dies erkennt und verstärkende positive Impulse setzt. Die im Koalitions-vertrag vorgesehenen Verbesserungen wie die Senkung der Mindestbeiträge bei der gesetzlichen Krankenversicherung muss bald umgesetzt, die Inflationsausgleichsprämie auch Selbstständigen zugänglich gemacht werden." (ml)