Hiscox zeichnet Nachwuchskünstler aus
13.10.2016
Frieda Torenzo Jaeger mit ihrer ausgezeichneten Arbeit
Zum neunten Mal hat der Spezialversicherer Hiscox junge Nachwuchskünstler für ihr Schaffen ausgezeichnet. Während sich Frieda Toranzo Jaeger über den ersten Preis und 7.500 Euro freuen durfte, ging der zweite Preis, ein einmonatiges Kunststipendium, an Takeo Marquardt.
Am 12. Oktober verlieh der Spezialversicherer Hiscox zum neunten Mal seinen Kunstpreis. Der mit 7.500 Euro dotierte Preis wurde im Rahmen der Eröffnung des akademischen Jahres der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) verliehen und hat das Ziel, junge Nachwuchskünstler am Beginn ihre Karriere zu unterstützen. Neu war in diesem Jahr die Verleihung einer weiteren Auszeichnung, nämlich ein einmonatiges Kunststipendium in der von Andrea von Goetz und Schwanenfleiß gegründeten Kunstresidenz Bad Gastein. Robert Read, Jurymitglied und Head of Art and Private Clients bei Hiscox, dazu: „Als Spezialversicherer bietet Hiscox maßgeschneiderte Versicherungslösungen zum Schutz wertvoller Liebhaber- und Ausstellungsstücke von Privat- oder Firmensammlungen, Museen und Galerien. Ein Kunstwerk ist für uns aber noch weit mehr als ein Wert, der versichert werden sollte. Wir sammeln selbst Kunst und engagieren uns seit Jahrzehnten aktiv für die Förderung junger Talente in diesem Bereich. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg möchten wir das kreative Potenzial von Nachwuchskünstlern fördern, ihr Wirken würdigen und ihnen eine Starthilfe ins Künstlerleben geben.“
Insgesamt zwölf Studierende der HFBK aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei sowie zeitbezogene Medien waren für den Hiscox Kunstpreis 2016 nominiert. Neben Robert Read bestand die Jury aus Andrea von Goetz und Schwanenfließ (VG & S Art Development), Christina Végh (Direktorin Kestnergesellschaft Hannover), Matthias Mühling (Direktor Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München) sowie Dominikus Müller (Chefredakteur frieze d/e).
Ausgezeichnete Arbeit
Frieda Toranzo Jaeger wurde nach eingehender Begutachtung und Diskussion von der Jury mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die Preisträgerin spricht über ihre Arbeit als “Painting as an emergency exit in times of digital absorbtion.” Der Betrachter wird in einem performativen Akt in eine Bildwelt hineingezogen: Es öffnet sich eine Art malerisches Triptychon eines Elektroautos, in das sie und ihr Performancepartner einsteigen. Eine fiktive Reise durch eine digitalisierte Welt beginnt, die flankiert von einer Navi-Stimme ins Nirgendwo führt. Den einzigen Ausweg bietet – vielleicht – die Kunst.
Die Jury begründet ihre Wahl folgendermaßen: „An der prämierten Arbeit von Frieda Toranzo Jaeger hat uns besonders überzeugt, dass sie Malerei auf den neuesten Stand bringt. Philosophie und Humor, Digitalisierungshype und feministische Kritik finden sich in einer höchst aktuellen Position synthetisiert. Dabei ist die Spiel- wie Risikofreudigkeit der Künstlerin absolut beeindruckend.“
2.Preis: Kunststipendium in Bad Gastein
Auch Takeo Marquard hatte gestern Grund zur Freude: seine Installation wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Sein Kunstwerk besteht aus einer Serie C-Prints sowie Screenshots, die auf leere Vogelnester gerichtet sind, sowie aus zwei Monitoren mit Standbildern, von fotografierten Vögeln aus der British Bird Sound Libary und einer korrespondierenden Soundcollage aus den archivierten Vogelstimmen. Marquardt erhält somit das einmonatige Artist-in-Residence-Stipendium im Rahmen von "sommer.frische.kunst" in Bad Gastein. Die Jury begründete ihre Wahl folgendermaßen: „Der Ansatz, den Blick des Betrachters zu verlangsamen und ihn in eine Wartehaltung zu zwingen, ist äußerst faszinierend. In Zeiten des Eventdrucks und des schnellen Konsums enttäuscht der Künstler gekonnt die Erwartungen und verführt dazu, Bilder in einer zeitverschwendenden, prokrastinierenden Weise anzuschauen.“
Die Arbeiten der zwölf für den Hiscox Kunstpreis 2016 nominierten Studenten können vom 13. bis 16. Oktober 2016 zwischen 14.00 und18.00 Uhr in den Räumlichkeiten der HFBK besichtigt werden. Zur Finissage am 16. Oktober 2016 findet um 16.00 Uhr ein Ausstellungsgespräch mit Dominikus Müller und den nominierten Künstlerinnen und Künstlern statt. (ah)