Hilfspaket für Baubranche
25.09.2023
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Noch vor dem eigentlichen Wohnungsbaugipfel im Kanzleramt am 25. September hat die Bundesregierung ein Maßnahmenpaket beschlossen, um die kriselnde Baubranche zu unterstützen. Ein entscheidender Punkt könnte dabei sein: Die eigentlich ab 2025 geplante Klimaschutzvorgaben zur stärkeren Dämmung neuer Häuser.
Wegen stark gestiegener Zinsen und hoher Baukosten sinkt die Zahl der Wohnbauprojekte. Viele Menschen können sich ein Eigenheim nicht mehr leisten, und Immobilienentwickler bringen teuer gebaute Mietwohnungen nicht mehr an den Mann. Die Baubranche steckt in massiven Finanzierungsnöten: Im ersten Halbjahr 2023 sind die Baugenehmigungen um rund 27 Prozent eingebrochen. Die Baupreise waren im zweiten Quartal um knapp neun Prozent zum Vorjahr gestiegen. Das Ziel der Regierung, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr fertigzustellen, scheint illusorisch.
Im Vorfeld des Gipfels hatten sich die Verbände mit Forderungen nach milliardenschweren Konjunkturprogrammen an die Politik gewandt. „Was wir jetzt brauchen, ist ein echter Schub, damit der Wohnungsbau nicht kollabiert“, so Robert Feiger, Gewerkschaftschef der IG Bauen-Agrar-Umwelt, in der „Bild am Sonntag“. Und Felix Pakleppa, Geschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB), wird zitiert mit der Forderung: „Die Menschen erwarten einen Wohnungsbau-Wumms“.
Das
Treffen mit Verbänden, Bund, Ländern und Kommunen bei Kanzler Olaf
Scholz soll also genau über diesem „Wumms“ beraten: Zu dem Maßnahmenpaket gehören staatlich vergünstigte
Zinssätze, eine niedrigere Mehrwertsteuer sowie die Abkehr von hohen
Baustandards zum Energiesparen. (sg)