"Hier besteht noch viel Potenzial"

26.11.2019

Michael Weniger, Vorstandsvorsitzender der PROJECT Real Estate AG (li.) und Ottmar Heinen, Vorstandssprecher der PROJECT Beteiligungen AG (re.) / Foto: © PROJECT

Deutschlands Immobilienmarkt boomt und wird das nach Meinung des PROJECT Unternehmensverbundes auch noch im nächsten Jahr tun. Vor allem eine weitere Verschärfung der Geldpolitik könnte hierzu beitragen. Bezüglich der staatlichen Eingriffe in den Immobilienmarkt zeigt sich der Immobilienspezialist optimistisch.

Seit fast vier Jahren liegt der Leitzins in der Eurozone bei 0 % - und dürfte auch in den kommenden Jahren nicht steigen, so zumindest die Meinung der PROJECT-Experten, die davon ausgehen, dass die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken nicht vor 2025 enden wird. Um Europas Märkte zu mehr Investitionen zu bewegen und konjunkturelle Schwankungen abzufedern, könnte EZB-Präsidentin Christine Lagarde sogar die Zinsen noch weiter senken. In der Folge könnte noch mehr Geld in den Wohnungsmarkt fließen. „Vermutlich werden wir das Jahrzehnt mit den günstigsten Finanzierungskonditionen für den Immobilienerwerb in Deutschland erleben. Die Banken werden sukzessive dazu übergehen, selbst bei Privatanlegern Negativzinsen zu verlangen. Damit steuern diese mangels Alternativen verstärkt eigengenutztes Wohneigentum als sicheren Hafen und als Alternative zum stetig steigenden Mietaufwand an. Hier besteht noch viel Potenzial – schließlich ist hierzulande die Eigentumsquote sehr gering“, prognostiziert Ottmar Heinen, Vorstandssprecher der PROJECT Beteiligungen AG. „Es sind auch zunehmend Zuflüsse aus dem Vermögen der Erbengeneration und fällige Lebensversicherungen der Babyboomer Jahrgänge in Sachwerte zu erwarten, die sich nach renditestarken Optionen sehnen.“

Endlich Schluss mit leidigen Diskussionen über Markteingriffe?

PROJECT blickt optimistisch in die nähere Zukunft. So hält der Unternehmensverbund Neubauprojekte für den einzig richtigen Weg, der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken (auch im nächsten Jahr werden wohl 360.000 Wohnungen fehlen). Der große Vorteil: Neubauprojekte sind von staatlichen Vorgaben wie Mietpreisbremse und Mietendeckel nur wenig betroffen. „Mietendeckel schwächen in erster Linie den Mietmarkt und die dort tätigen Bestandsinvestoren. Durch den zu erwartenden Qualitätsverlust im Mietwohnungsbestand und gleichzeitig steigender Mietbelastung wächst der Wunsch nach Eigentum. Im Hinblick auf erzielbare Renditen steigt die Nachfrage nach Neubauten als Kapitalanlage, die vom Mietendeckel unberührt bleiben“, erklärt Michael Weniger, Vorstandsvorsitzender der PROJECT Real Estate AG. „Egal welche Regierung im Amt ist, die Lücke im Wohnungsbau und die angespannte Preissituation können nur durch Investitionen in den Neubau behoben werden“, fügt Heinen, hinzu.

Äußerst fraglich ist zudem, ob der Mietendeckel einer verfassungsrechtlichen Überprüfung standhalten wird. Im nächsten Jahr könnte sich die Lage entspannen, was auch mehr Investitionen in den Wohnungsneubau bewirken könnte.

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