Heute das A und O
20.04.2021
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Was sagen die Versicherer dazu?
Dr. Volker Priebe, Vorstand Privatkunden und Produkte bei der Allianz Lebensversicherung, erläutert seitens des Marktführers: „Nachhaltigkeit ist bei der Allianz schon lange ein wichtiges Thema. Wir möchten für unsere Kunden, Mitarbeiter und die Gesellschaft zu einer sichereren Zukunft beitragen und setzen uns insbesondere aktiv für Klimaschutz ein. Als globaler Versicherer und Kapitalanleger haben wir das Geschäftsmodell, die Marktpräsenz und das Ziel an einer klimafreundlichen und gerechten Wirtschaft und Gesellschaft mitzuwirken.“ Deshalb sei Nachhaltigkeit als fester Bestandteil im Investmentprozess integriert. Um die Pariser Klimaziele umzusetzen, habe man sich bereits 2018 im Rahmen der Net Zero Asset Owner Alliance verpflichtet, die Kundengelder bis zum Jahr 2050 klimaneutral anzulegen. Zum 31.12.2020 lagen solche Anlagen für die Allianz Leben bei rund 18,7 Mrd. Euro. Dazu zählen unter anderem grüne Immobilien, nachhaltige Technologien und erneuerbare Energien.
Signifikant mehr Fragen
Ulrich Lamy, Vorstand der Barmenia Versicherungen, weist stolz auf bereits Erreichtes hin: „Wir erleben derzeit große Veränderungen in der Gesellschaft. Die Menschen sind sensibel für Nachhaltigkeitsthemen und fordern diese auch aktiv bei Unternehmen und Politik ein. Zu nachhaltigen Versicherungslösungen erreichen uns spürbar mehr Fragen unserer Kunden. Dies ist eine logische Konsequenz aus dem heutigen Wissen, dass Rendite, Sicherheit und Verantwortungsbewusstsein einhergehen.“ Die Barmenia sei überall in der Branche und auch darüber hinaus bekannt dafür, ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Unternehmen zu sein. Insgesamt führe dies zu vermehrten Anfragen von Medien, beim Nachhaltigkeitsbeauftragten des Unternehmens und mittelbar bei den Vertriebspartnern. Es wäre aber zu kurz gegriffen, beim Thema Nachhaltigkeit nur auf nachhaltige Lebensversicherung zu achten. Aufgrund eines langjährigen Engagements zähle die Barmenia zu den Top 3 der Untersuchung „Klimabewusste Unternehmen Deutschlands“ von Capital und Statista. Natürlich drängt sich die Frage auf, ob und in welchen Zeitabständen bei einzelnen Investments der Fortbestand der Nachhaltigkeit überprüft wird.
Warnsystem installiert
Klare Kante von Lamy: „Regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, überprüfen wir die Fondsauswahl für unsere fondsgebundenen Rentenversicherungen und die Überschussverwendung der Fondsanlage. Dabei bewerten wir die Fonds, die wir bereits anbieten und Fonds, die wir gegebenenfalls neu in unser Portfolio aufnehmen.“ Kriterien für das Fondsangebot seien dabei unter anderem der Zeitraum seit Fondsauflegung, das Fondsvolumen, die Fondskosten und die Betrachtung der Fondsperformance in Korrelation mit Ratings und Risikoklasse, das Fondsalter, das Fondsvolumen und die Fondskosten. Auch die vertriebliche Akzeptanz sei bei der Auswahl wichtig. Das Thema Nachhaltigkeit nehme bei der Barmenia eine Sonderstellung ein. Bei der Überprüfung zum Fortbestand der Nachhaltigkeit stütze man sich auf Bewertungen von anerkannten, externen Stellen (z. B. Morning Star, Scope, MSCI ESG). Nachhaltigkeit sei auch ein wichtiger Punkt der Kapitalanlage. Die Nachhaltigkeitsrisiken seien im gesamten Investmentprozess implementiert. Lamy: „Die Barmenia hat ein Warnsystem installiert, das negative Veränderungen der Investitionen im Portfolio täglich mitteilt und ein sofortiges Handeln ermöglicht. Über negative Veränderungen und entsprechende Maßnahmen wird monatlich an das Vorstandsteam berichtet.“ (hdm)