Haftungsfreie Fondsinvestments für Finanzdienstleister und Versicherungsvermittler

09.11.2022

Rolf Klein, Geschäftsführer der Neutralis Kapitalberatung GmbH / Foto: © Neutralis

Viele Makler möchten ihren Anlegern Finanzanlagen in Form von Investmentfonds anbieten, verfügen aber nicht über die entsprechende Zulassung und sorgen sich vor Haftungsansprüchen bei Problemen mit der Geldanlage. Dafür existiert aber eine Lösung.

Es geht Schlag auf Schlag: In einem Merkblatt-Entwurf hat die zuständige Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) angekündigt, all jene Anbieter von Lebensversicherungspolicen zu überprüfen, die besonders hohe Kosten aufweisen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ meldet: „Fast alle Lebensversicherer verkaufen ihre Policen über Vertreter, Makler, Großvertriebe oder Banken. Die erhalten hohe Provisionen, die Kosten reichen die Versicherer an ihre Kunden weiter: Allein 2021 zahlten sie 8,3 Mrd. Euro an Abschlusskosten, im Jahr zuvor waren es 7,7 Mrd. Geld, das den Versicherten später bei der Rendite fehlt.“

Das ist eines der Probleme, vor der sowohl Kunden als auch Vermittler stehen, die viele Jahre auf die klassische Lebensversicherungspolicen als vorrangige Geldanlage gesetzt haben. Auch die Vermittlerhaftung, also die Haftung des Vermittlers für Schäden aus einer fehlerhaften Beratung beziehungsweise Betreuung, kann ein Problem darstellen. Für eine Verletzung seiner Beratungs- und Dokumentationspflichten haftet der Versicherungsmakler dem Kunden als seinem Vertragspartner auf Schadenersatz. Das wollen Makler natürlich verhindern – was dazu führt, dass das Investmentangebot für Kunden noch weiter eingeschränkt wird.

Makler und Vermittler können stornofreies Honorar verdienen

Ein deutlicher Mehrwert ist hingegen die Arbeit als Tippgeber im Investmentfondsbereich. Damit umgehen Makler und Vermittler zum einen Hürden bei der Zulassung und bei der Beraterhaftung und verdienen stornofreies Honorar. Und zum anderen bieten sie ihren Kunden den Zugang zu erfolgreichen Investmentfonds, um damit ein breit gestreutes Portfolio zusammenstellen, das aus Rendite-Risiko-Sicht dauerhaft ein positives Ergebnis liefert. Der Unterschied zu Versicherungspolicen ist leicht erklärt: Während bei Versicherungspolicen ein spezifisches Fondsuniversum von der Versicherungsgesellschaft vorgegeben und vom Makler oftmals nicht hinterfragt wird (und damit auch bei Veränderungen beim Kunden und/oder am Markt jahre- oder jahrzehntelang ohne Anpassungen bestehen bleibt), können in einem solchen Konzept aus vielen 1000 Investmentfonds und ETFs nach individueller Neigung ohne haftungsbegründende Beraterpflichten eingesetzt werden.

Ohne Hürden interessante und aussichtsreiche Investmentfonds oder Strategien erwerben

Der Ablauf: Kunden stellen sich, initiiert durch den tippgebenden Makler/Vermittler, aus der umfangreichen Auswahl an Fonds und Strategien ihren eigenen Warenkorb zusammen und eröffnen online ihr Fondsdepot. Die Online-Depoteröffnung ohne Unterschrift erfolgt in weniger als zehn Minuten mit einer Online-Legitimation online oder via Post-Ident. Auch die Übertragung eines bestehenden Depots sei ohne Probleme möglich. Ebenso erhalten die Kunden eine Online-Dokumentation über alle Transaktionen und die Entwicklung des/der Fonds und einen Online-Zugang zum Depot für die eigene regelmäßige Kontrolle. Auf diese Weise eröffnen sich für Anleger die Möglichkeit, sich sehr breit für den Vermögensaufbau und Altersvorsorge sehr kostengünstig aufzustellen und ohne Hürden interessante und aussichtsreiche Investmentfonds oder Strategien ganz nach ihren persönlichen Vorlieben und Ansprüchen zu erwerben.

Ein auf Makler und Vermittler zugeschnittener Fonds-Shop ermöglicht also nicht nur eine volldigitale Depoteröffnungsstrecke und die Depoteröffnung ohne Unterschrift, sondern auch eine White Label-Lösung, Datensicherung nach DSGVO, einen rechtssicheren Depoteröffnungsprozess ohne Beratungsprotokolle. Dazu kommt eben als besonderer Aspekt der Excecution only-Ansatz: Makler und Vermittler führen bei der Arbeit als Tippgeber im Investmentfondsbereich keine Beratung durch!

Investmentfonds sind oft ohne Abschlussprovisionen erhältlich

Das Konzept ist bereits ab Einmalanlagen von 500 Euro und/oder Sparplänen ab 50 Euro monatlich mit mindestens 25 Euro pro Fonds möglich. Dabei werden keine Ausgabeaufschläge oder Einstiegsentgelte berechnet, auch nicht bei Umschichtungen. Das bedeutet, dass bei einer Einzahlung von 20.000 Euro wirklich auch 20.000 Euro investiert werden. Das ist ein großer Unterschied zu vielen konventionellen Anlageangeboten. Während bei Lebens- und Rentenversicherungen bis zu sieben Prozent Abschlusskosten fällig werden, sind Investmentfonds oft ohne Abschlussprovisionen zu erwerben, und auch das Management einer Fonds-Vermögensverwaltung kostet erwiesenermaßen deutlich weniger als versicherungsgebundene Konzepte. Es fallen bei einem solchen Investmentfonds-Konzept nur die üblichen Fondsgebühren und eine an der Anlagesumme bemessene Verwaltungsvergütung an. Dazu kommen steuerliche Vorteile in der Anspar- und Auszahlphase durch die Nutzung des Sparerpauschbetrages. Durch geschickte Planung in der Auszahlphase (Investmentrente) ist sogar im Alter eine komplette Steuerfreiheit möglich.

Insgesamt führt der Zugriff auf einen digitalen Fonds-Shop zu einem besseren Kundenservice, einer Senkung der Fehlerquote, Kosteneinsparungen und die Reaktion auf Wettbewerbsdruck und ein möglicherweise drohendes Provisionsverbot. Nach der Erfahrung bringt das Konzept eine höhere Anzahl an Depoteröffnungen und die Erschließung neuer Geschäftsmodelle mit sich, während direkter Kundenkontakt durch die Online-Depoteröffnung nicht notwendig ist. Die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit werden dadurch deutlich gestärkt.

Gastbeitrag von Rolf Klein, Geschäftsführer der Neutralis Kapitalberatung, Anbieter eines Fonds-Shops für digitale Fondsinvestments als White Label-Lösung für Makler und Vermittler als Tippgeber.