Hält Telematik Einzug in die KFZ-Branche?

03.09.2013

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Der Fortschritt in den Telekommunikationsverarbeitungstechniken ermöglicht die Bereitstellung immer anspruchsvollerer Dienstleitungen über große Distanzen hinweg. Durch die Verbindung mit der Regelungs- und Automatisierungstechnik in der Telematik eröffnen sich effiziente Möglichkeiten. Auch für die Kfz-Versicherung könnte Telematik eine Rolle spielen.

(fw/ah) Mit Telematik-Produkten richtet sich die Prämie der Kfz-Versicherung nach dem Fahrverhalten. Durch elektronische Aufzeichnung einer ‚Black Box' im Auto wird ein Risikoprofil erstellt, das die Beitragshöhe laufend beeinflusst. In den USA und in England sind Telematik-Tarife schon lange üblich. Der deutsche Markt hinkt allerdings hinterher. Obwohl Versicherte einem Tarif, der sich nach dem eigenen Fahrverhalten richtet, nicht abgeneigt wären. Das belegt eine Kurzstudie der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners. 90 Prozent der befragten Kunden kannten diese innovativen Produkte vor der Umfrage noch nicht. Nach einer kurzen Erläuterung des Modells kann sich aber die Hälfte vorstellen, einen solchen Tarif abzuschließen.

Trotz des Erfolgs im Ausland und guter Resonanz von Medien- und Kundenseite glauben fast alle der befragten Versicherer, dass sich Telematik-Tarife in Deutschland in den nächsten Jahren nicht etablieren werden. Über die Hälfte bezweifelt sogar grundsätzlich, dass sich Telematik jemals durchsetzen wird.

Vor allem datenschutzrechtliche Bedenken – Stichwort ‚gläserner Kunde' – bremsen laut Studie konkrete Aktionen aus. Dennoch, aus Anbietersicht wären für über ein Drittel in Hinsicht auf Preisstrukturen neue Tarife (z.B. für junge Kundengruppen) attraktiv. Auch denkbar wären Angebote nach tatsächlicher Fahrleistung oder Rabatte bei geringer Fahrleistung.

www.simon-kucher.com