Greiffbar – Investments zum Anfassen
14.06.2024
Volker Schilling, Gründer und Mitglied des Vorstandes der Greiff capital management AG / Foto: © Greiff capital management AG
Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?
Verteidigung
Es ist so weit, die Fußball-Europameisterschaft startet und dazu passend kommt meine Mannschaftsaufstellung für diese Woche: Ganz klar, mein Torhüter ist ein Währungshüter. Jerome Powell steht im Kasten, um die Inflation abzuwehren. In der Pressekonferenz diese Woche machte er klar, dass er den Kasten sauber hält. Inflationäre Angriffe wehrt er ab und erst im späteren Verlauf des Spieles ist er bereit, sich aktiv an einem Zinssenkungspass zu beteiligen. Ins Abseits dagegen manövrierte sich unser französischer Spieler Emmanuel Macron, der nach dem Europa League-Spiel in Brüssel erst einmal seine Fanbase neu befragen will, wer künftig unter ihm regieren darf. Ganz anders Selenskyj, der zwar naturgemäß in der Verteidigungsposition spielt, aber diese Woche mit einer offensiven Bananenflanke den Deutschen für ihre Fangesänge dankte. Die wichtigste Verteidigungsposition nimmt aber wortwörtlich der Verteidigungsminister Boris Pistorius ein, der diese Woche neue Pläne zur Spielerrekrutierung vorlegte. Mein vierter Verteidiger ist die Europäische Union, die mit den vorgeschlagenen Strafzöllen für chinesische E-Auto Bauer ein Bollwerk gegen die Angreifer aus Fernost errichtet. Kommen wir zum Mittelfeld:
Mittelfeld
Ins Mittelfeld abgerutscht ist Apple Chef Tim Cook, der bei der Präsentation seines neuen Spieleroutfits diese Woche wenig innovatives zu bieten hatte. Dass aber auch aus dem Mittelfeld Tore geschossen werden können, zeigt die Kursentwicklung der Aktie von Apple, das diese Woche wieder zum wertvollsten Unternehmen avancierte. Die rechts außen Position im Mittelfeld geht ganz klar an Marine Le Pen, die am europäischen Transfermarkt derzeit hoch gehandelt wird. Auf der linken Flanke spielt dagegen der Shootingstar der Szene: Sahra Wagenknecht. Aus dem Stand gelingt ihr der Einzug in die Nationalmannschaft. Unklar ist noch, ob sie weiterhin die linke Mittelfeldposition besetzen will oder doch, um den Gegner zu verwirren, die Positionen mehrfach wechselt. Angriff ist jedoch nicht ihr Metier, weshalb sie am liebsten defensiv spielen möchte. Ins zentrale Mittelfeld ist dagegen der internationale Spieler Consumer Price Index, kurz Inflation, abgerutscht. Nachdem aus den USA 3,3 % und Deutschland 2,4 % gemeldet wurden, freute sich die Spielerbörse über neue Höchststände. Kommen wir zu den Spielern im Angriff:
Sturm
Ein Torwart, drei defensive Spieler und vier im Mittelfeld, da bleiben zwei Sturmspitzen. Die eine heißt Wladimir Putin und ist die Blutgrätsche unter den Angriffsspielern. Der andere heißt Donald Trump und ist der einzige Spieler, der mit zwei roten Karten trotzdem weiterspielt. Spannend wird es, wenn die beiden tatsächlich wieder in der gleichen Liga spielen sollten. Das Relegationsspiel dazu findet im November dieses Jahres statt. Noch ist aber unklar, ob der Stammspieler Joe Biden auf die Ersatzbank wandert. Leider oder dem Fußballgott sei Dank musste diese Woche auch ein Spieler aus dem Kader genommen werden. Die Rede ist von Rechtsaußen Maximilian Krah, der unfair spielte und daher von seinem Heimatverein ausgeschlossen wurde. Ich gebe zu, meine Mannschaftsaufstellung ist abenteuerlich, aber mit Sicherheit nicht langweilig. Genau das wünsche ich mir auch für die bevorstehende Europameisterschaft und hoffe auf eine ausgelassene, freundliche Stimmung und eine erfolgreiche Zeit. Oder um es mit den Worten des großen Fußballphilosophen Andreas Möller zu sagen: „Vom Feeling her habe ich ein gutes Gefühl.“
Kolumne von Volker Schilling, Gründer und Mitglied des Vorstandes der GREIFF capital management AG