Greiffbar – Investments zum Anfassen
08.03.2024
Volker Schilling, Gründer und Mitglied des Vorstandes der Greiff capital management AG / Foto: © Greiff capital management AG
Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?
Super Tuesday
Welcome to the United States of America. Na ja, so united sind die Staaten gerade nicht, wenn man sich einmal die politische Landkarte der USA anschaut. Diese Woche war Super Tuesday. Am Super-Dienstag wurde in 15 Bundesstaaten und zwei Außenbezirken abgestimmt. Für die Demokraten ist Joe Biden gesetzt und bei den Republikanern hat sich Donald Trump durchgesetzt. Seine parteiinterne Konkurrentin Nikki Haley schlug beim Wähler nicht wie ein Komet ein. Ihr Aufschlag daher diese Woche zu Ende. Das hilft am meisten Donald Trump, da er gerne mal Nikki Haley mit Nancy Pelosi verwechselte. Ob es ihm dabei hilft, den nach seiner Meinung amtierenden Präsidenten Barack Obama abzulösen, bleibt weiterhin unklar. Der echte Amtsinhaber Joe Biden kann sich aktuell nur schwer einmischen, da er sich gerade selbst Spickzettel schreiben muss, um nicht ständig die Ukraine mit dem Gazastreifen zu verwechseln. Vielleicht sollte man bei den Kandidaten den Super Tuesday besser auf einen Manic Monday legen. Wie dem auch sei, Trump hat freie Fahrt als Kandidat der Republikaner anzutreten, sogar in den Staaten, die ihn bisher von der Vorwahl ausgeschlossen haben, wie das höchste Gericht jetzt entschieden hat. Da knallen die Korken in Florida, in Mar-O-Lago ist am Wochenende Saturday Night Fever angesagt. Angesagt ist es auch auf Vergangenes zurückzugreifen:
Throwback Thursday
So hat die europäische Notenbankchefin Christine Lagarde am Throwback Thursday daran erinnert, dass Zinssenkungen vorerst kein Thema seien, aber die Inflation erfreulich zurückgehe. Ihr US-Kollege Jerome Powell dagegen hat das US-Repräsentantenhaus darüber informiert, dass es bald angebracht sein könnte, die Geldpolitik wieder zu lockern. Der russische Geheimdienst lieferte diese Woche einen besonderen Throwback, er brachte einfach eine Aufzeichnung zurück, die deutsche Offiziere wohl hinterlassen hatten. Die Europäische Kommission hatte auch einen Throwback-Moment, indem sie erneut eine Milliardenstrafe gegen einen Tech-Giganten verhängte. Und wer diese Woche die Bahn oder das Flugzeug benutzen wollte, der weiß nicht, ob er nur einen Throwback oder ein Déjà-vu hatte – oder doch in einer Zeitschleife gefangen ist. Gut wer daraus einen Wine Wednesday oder einen Thirsty Thursday machte. Bei so viel Alkohol sehnen sich wohl viele nach einem Casual Friday, doch der hatte es nochmal in sich:
Thank God It´s Friday
Die Schreckensmeldungen zum
Zustand der deutschen Wirtschaft steigerten sich diese Woche vom Blue Monday
bis zum Black Friday. Das Ifo-Institut korrigiert das deutsche Wachstum von
0,7% jetzt auf 0,2%. Der Internationale Währungsfonds senkt für Deutschland von
0,9% auf 0,1% und die Bundesregierung glaubt wohl auch nicht mehr an ein
Wachstumschancengesetz und hat von 1,3% auf 0,2% korrigiert. Derweil führen die
Minister Christian Lindner und Hubertus Heil mit viel Getöse und schönen Worten
die Aktienrente auf Pump ein, zu der der geneigte Engländer wohl sagen würde:
They putting a lipstick on a pig. Aber ich möchte nicht mit so einer
Schweinerei enden, deshalb hier die kurze und knappe Antwort des
Kapitalmarktes: Aktien auf Allzeithoch, Gold auf Allzeithoch, Bitcoin auf
Allzeithoch! Am Ende dieser Woche lässt sich daher am besten nur noch eines
sagen: Thank God It´s Friday. TGIF.
Ihr Volker Schilling
Kolumne von Volker Schilling, Gründer und Mitglied des Vorstandes der GREIFF capital management AG