Gothaer-Studie: Einbruchsrisiko steigt zur Urlaubszeit
26.06.2013
Foto: © Gina Sanders - Fotolia.com
Die Schadenstatistik der Gothaer belegt, dass mit Beginn der Sommerferien (Juni, Juli, August) die Einbruchzahlen deutlich ansteigen.
(fw) Die Gothaer befragte in einer repräsentativen Umfrage 2.000 Bürger, wie sie das Risiko eines Einbruchs in den eigenen vier Wänden einschätzen und wie sie sich gerade in der Urlaubszeit vor einem Einbruch.
Die Studie belegt, dass die Menschen das erhöhte Einbruchsrisiko in den Sommermonaten kennen und sind daher auch sensibilisiert: 40 % gehen davon aus, dass die meisten Einbrüche in der Urlaubszeit stattfinden. Ähnlich hohe Werte erreicht der Winter mit 39 % – auch hier steigen die Einbrüche tatsächlich. Die Jahreszeiten Frühjahr (15 %) und Herbst (34 %) werden richtigerweise als weniger einbruchgefährdete Zeiten eingeschätzt.**
Angst ist bei Frauen größer und steigt mit dem Alter
Gut ein Viertel (27 %) der Deutschen haben Angst, dass Einbrecher ihr Hab und Gut stehlen. Frauen sind mit 34 % ängstlicher als Männer (19 %), die ab 60-Jährigen Menschen sind mit 34 % ängstlicher als jüngere. Auch die einzelnen Berufsgruppen wurden untersucht, so sind Selbständige/Freiberufler/Landwirte (38 %) sowie Rentner (33 %) die ängstlichsten Gruppen, dagegen sehen Arbeiter (16 %) und Auszubildende (19 %) keine große Gefahr.
Vorbeugung
**71 % der Befragten treffen bei längeren Abwesenheiten von zu Hause – bspw. vor dem Sommerurlaub – besondere Vorkehrungen, hier stehen gerade Beamte mit 84% und Rentner mit 76 % ganz oben. Auch hier nehmen die Vorkehrungen im Alter zu. In der Altersgruppe ab 60 Jahren sind es lediglich 22 %, die keine besonderen Vorkehrungen, jedoch in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen erschreckende 46 %. „Das ist eine Einladung für Einbrecher", so *Axel Heidemann,* Gothaer Experte für Einbruchdiebstahlschutz. „Ich empfehle allen Personen, dringend Vorsorge zu treffen. Ein Einbruch gerade während der eigenen Urlaubszeit hinterlässt immer ein sehr unschönes Gefühl mit oft psychisch nachhaltigen Folgen. Die Hausratversicherer können nur den finanziellen Ausgleich schaffen, persönliche Erinnerungsstücke wie Fotos und Familienschmuck und das unversehrte Zuhause werden durch Geld nicht aufgewogen", fasst Heidemann zusammen.Nur 4 % der Befragten haben eine Alarmanlage installiert, jedoch steigt mit zunehmendem Einkommen auch die Einsicht, dass Einbruchdiebstahl-Vandalismus-Schutzmaßnahmen getroffen werden sollten. „Grundsätzlich empfehlen wir an erster Stelle mechanische Einbruchsicherungen, die zudem auch einen höheren Schutz bei Anwesenheit in den eigenen vier Wänden versprechen. Darüber hinaus ist es sinnvoll diese elementaren Schutzmaßnahmen durch eine Einbruch-Meldeanlage zu ergänzen", so Heidemann.Gothaer-Experte Axel Heidemann gibt Tipps zur Vorbeugung
„Wovon ich klar abrate ist, die Rollläden während der Urlaubszeit durchweg geschlossen zu halten und sich auch um die Leerung des Briefkastens keine Gedanken zu machen. Da lässt sich der Einbrecher nicht zwei Mal bitten, denn er kann sicher sein, während des Einbruchs nicht von den Bewohnern gestört zu werden", erklärt Heidemann.
- Außenbereiche bei Dunkelheit beleuchten
- Anwesenheit – notfalls durch Nachbarn – signalisieren: Rollläden sollten tagsüber geöffnet und nachts geschlossen sein, Briefkasten leeren lassen.
- Aus Gärten Steighilfen wie Leitern, Gartenmöbel und Mülltonnen entfernen
- Türen und Fenster beim Verlassen der Wohnung/ des Hauses nicht nur schließen, sondern auch verriegeln. Bei Nichtbeachten riskiert man den vollumfängliche Versicherungsschutz.
- In Einbruchsicherungen investieren, die das Überwinden von Schließeinrichtungen und das Aufhebeln von Türen und Fenstern erschweren.
- Ergänzend hierzu: Installation einer Einbruchmeldeanlage
Jeder kann mit überschaubaren Kosten einem möglichen Einbruch vorbeugen. Mehr als 40 % der Einbrüche scheitern an fachgerecht montierten Sicherungen an Fenstern und Haustüren. So sind Fenster ohne spezielle Sicherung in weniger als 10 Sekunden zu knacken.**
Einbruchszahlen in Deutschland*
**Wohnungseinbrüche nehmen deutschlandweit zu und verursachen immer höhere Schäden. Nach vorläufigen Auswertungen kosteten sie 2012 die Versicherer 470 Millionen Euro (50 Mio. mehr als im Vorjahr!). Die Zahl der Wohnungseinbrüche stieg 2012 erneut um 10.000 auf inzwischen 140.000 Straftaten. Innerhalb der letzten drei Jahre haben diese Delikte um fast 30 % zugenommen. Immer mehr Menschen verfügen über hochwertig ausgestattete Wohnungen und Häuser. Die fortschreitende Technisierung der Lebenswelt mit Smartphones, Tablet-PCs und Laptops erklärt die hohen Schäden, die Einbrüche verursachen. So haben die Kosten für Einbruchschäden einen neuen Rekord erreicht: Im Durchschnitt hinterlassen Einbrecher 3.300 Euro Schaden.
* Zahlen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Pressemitteilung vom 13.05.2013**
**
http://finanzwelt.de/wp-content/uploads/Statistiken_Wohnungseinbrche_Urlaubszeit.pdf