Gewohnt wird immer

18.06.2024

Christoph Rehmann / Foto: © MyHouse Vertriebsgesellschaft mbH

In Zeiten der einbrechenden Immobilienmärkte stellt sich die Frage, was sich gegen hochgetriebene Zinssätze, Bau- und Energiekosten eigentlich noch ausrichten lässt. Christoph Rehmann, Geschäftsführer der MyHouse Vertriebsgesellschaft mbH aus Hamburg, erklärt im finanzwelt-Interview, was die Herausforderungen des Marktes sind und welche Immobilieninvestments sich wirklich lohnen.

finanzwelt: Aktuell ist der Immobilienmarkt für Investoren schwierig zu beurteilen. Wie schätzen Sie den Markt aus Sicht von MyHouse ein?

Christoph Rehmann» Um diese Frage präzise zu beantworten, muss man sich erst einmal mit den unterschiedlichen Sparten der Immobilienbranche beschäftigen, deren Geschäftsmodelle völlig unterschiedlich sind. Büro- und Einzelhandelsimmobilien leiden schon seit Jahren stark unter der Digitalisierung, und Hotelimmobilien haben spätestens seit Covid an Bedeutung verloren. Auch im Bereich Wohnen gibt es aktuell völlig unterschiedliche Lagen in den einzelnen Bereichen. Während spekulative Immobilieninvestments wie Projektentwicklungen und Wohnungsneubauprojekte aktuell bedingt durch die veränderte Zinslandschaft und die in den letzten Jahren gestiegenen Baukosten Probleme haben, befindet sich die langfristig agierende, bestandshaltende Wohnungswirtschaft in einer der besten Phasen seit über 20 Jahren. Warum? Weil das Geschäftsmodell des Wohnungsbestandshalters die Vermietung von Wohnraum ist und diese boomt wie seit Jahren nicht mehr. Freiwerdende Wohnungen lassen sich größtenteils für das doppelte des Vorwertes vermieten, was zu einer Verdopplung des Cashflows und somit zu einer Wertsteigerung dieser Einheit führt. Miet-Objekte bleiben daher die solideste Form des Immobilien-Investments.

finanzwelt: Auf welche Kriterien sollten private Anleger derzeit besonders bei Immobilieninvestments achten?

Rehmann» Immobilieninvestments müssen solide, langfristig planbar und möglichst frei von spekulativen Risiken sein. Die bestandshaltende Wohnungswirtschaft bietet hier seit Jahrzehnten eine verlässliche Basis für Investments. Gewohnt werden muss immer. Insbesondere in der gegenwärtigen Zeit von Wohnungsknappheit und explodierenden Mieten bietet die bestandshaltende, langfristig orientierte Wohnungswirtschaft einen sicheren Hafen für Investments und dies wird auch in den nächsten Jahren so bleiben, wenn man sich für die richtige Immobilienklasse entscheidet. Wenn man sich eben für das wohnwirtschaftliche bestandsorientierte Segment entschieden hat, muss man für die nächsten Jahre eigentlich nicht viel mehr machen als entspannt den kommenden Mieterwechsel abzuwarten und die Wohnungen mit neuen Mietverträgen zu angepassten Marktmietern neu zu vermieten.

finanzwelt: Was sind die größten Herausforderungen für Bestandsimmobilien in den nächsten Jahren?

Rehmann» Das Schöne an der Wohnungswirtschaft ist, dass sie langfristig planbar und frei von kurzfristigen Risiken und überschaubaren Herausforderung ist. Neben dem Mitnahmeeffekt der steigenden Mieten besteht aktuell ein großes Potenzial mit der energetischen Optimierung von Immobilien, die mit einer hervorragenden Wertschöpfung beziehungsweise einer damit verbundenen Wertsteigerung verknüpft ist. Da Preise für Objekte mit einer hohen Energieeffizienzklasse stark gestiegen sind, lohnt sich hier das Investieren.

finanzwelt: Wie geht MyHouse im Ankauf vor und wodurch unterscheidet sich MyHouse von Mitbewerbern?

Rehmann» Kern des Geschäftsmodells ist der Ankauf, die Sanierung und die Entwicklung von opportunistischen Wohnungsbestandsportfolios, die oftmals auch Leerstände aufweisen. Unsere Liegenschaften werden bewusst nicht im hochpreisigen Segment der Top-7-Städte in Deutschland gesucht. Vielmehr fokussieren wir uns auf wirtschaftsstarke Ballungsräume bzw. Standorte in Mittel- und Oberzentren, die über eine gut ausgebaute Infrastruktur, einen stabilen Arbeitsmarkt sowie ein vielfältiges Angebot in den Bereichen Bildung, Kultur, Sport, ärztliche Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten verfügen. Investoren profitieren auch beim Assetmanagement durch die langjährige Erfahrung des MyHouse-Managementteams bezüglich der Auswahl der Dienstleister. Ein Netzwerk kompetenter Partner, die schnell in aktuelle Projekte vor Ort eingebunden werden können, bedeutet Planungssicherheit und hohe Qualität in der Ausführung an den Liegenschaften.

finanzwelt: Verfügt MyHouse über einen Trackrecord?

Rehmann» Das Management der MyHouse AG sowie das gesamte Senior-Team blicken auf eine Erfahrung im Investment- und Immobilienmarkt von durchschnittlich 25 Jahren zurück. Über 1 Mrd. Euro gemanagtes Projektvolumen, 26 11 erfolgreich emittierte Immobilienanlageprodukte und eine 100 %-ige Leistungserfüllung gegenüber Anlegern dokumentieren unseren Trackrecord. Die Unternehmensgruppe der MyHouse besitzt zudem selbst über 5.000 Wohnungen im Eigenbestand und ist seit Jahrzehnten einer der Marktführer in diesem Segment.