Geschäftsklimaindex zeigt: Die Kleinen sind überraschend robust

07.06.2022

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Der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für den vergangenen Mai ist leicht gestiegen. Damit zeigen sich Kleinstunternehmen und Solo-Selbstständige robust, aufholen können sie dennoch nicht.

Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs war der ifo-Index über alle Unternehmensgrößen hinweg schlagartig eingebrochen. Nun hat sich das Geschäftsklima bei „den Kleinen“ zum zweiten Mal in Folge wieder verbessert. Insgesamt sind die Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen damit sogar hoffnungsvoller gestimmt als die Gesamtwirtschaft (minus 17,8 Punkte). Im Mai blickten sie etwas weniger skeptisch in die Zukunft als noch im März oder April (minus 10 Punkte). Das sind die Ergebnisse der monatlichen Abfrage zu den Geschäftserwartungen des ifo-Instituts.

Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, hat aber auch eine schlechte Nachricht: „Insgesamt liegt der Geschäftsklimaindex der Kleinen vom Niveau her immer noch deutlich unterhalb der Gesamtwirtschaft (minus 2,5 Punkte versus 3,3). Das liegt an ihrer aktuellen Geschäftslage. Diese ist anhaltend und merklich schlechter als bei mittleren und großen Unternehmen. Da sehen wir ganze 21,5 Punkte Unterschied.“

Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo, meint: „Es freut mich zunächst wahnsinnig, dass sich die Solos nach dem ersten Kriegsschock als so überraschend widerstandsfähig und zuversichtlich erweisen. Das zeigt, was für eine Energie in diesem oft unterschätzten Sektor steckt. Sie wollen Anpacken! Allerdings sind steigende Preise, Lieferengpässe und sinkende Kaufkraft der Kund*innen schon für mittlere und große Unternehmen extreme Herausforderungen. Und bei den Kleinen stecken die Nachwehen von Corona noch tief in den Knochen. Ihre Geschäftslage ist weiterhin mäßig und sie holen den Abstand zur Gesamtwirtschaft seit Monaten nicht auf. Das lässt sich nicht schönreden.“ Die Geschäftslage bei Kleinstunternehmen liegt bei 5,4 Punkten, bei der Gesamtwirtschaft sind es 26,9 Punkte.

Unterstützung ist nötig!

Laut Dr. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender der VGSD e.V., drohen die Solo- und Kleinstunternehmen mit dem Auslaufen der Corona-Hilfen vom Radar der Politik zu verschwinden. „Dabei braucht es kraftvolle Signale, etwa beim Abbau von Rechtsunsicherheit und Bürokratie sowie bei der Digitalisierung, damit die hoch motivierten Selbstständigen die nötige Aufholjagd starten können“, fordert Lutz.

Bei den Preiserwartungen gab es dementsprechend eine Angleichung der Umfragewerte. Im April wollten weniger Solos im Vergleich zur Gesamtwirtschaft ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen. Um weiter mithalten zu können, änderten viele ihre Meinung darüber. Der Wert stieg also im Mai. Gleichzeitig sinken die Preiserwartungen in der Gesamtwirtschaft leicht. Bei der Preissetzung schwindet der Unterschied zwischen den „Großen“ und den „Kleinen“ also: 57,8 Punkte bei der Gesamtwirtschaft vs. 54,8 Punkte bei Solos. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet diese Entwicklung weiterhin historisch hohe Preise.

Weitere Informationen und Ergebnisse des Geschäftsklimaindex finden Sie hier. (lb)