Geldanlage: Die Generation Z will schnell Kasse machen

29.09.2021

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Das Sparbuch wirft nichts mehr an Zinsen ab, und gleichzeitig wird die Rente für die jungen Arbeitnehmer von heute im Alter nicht mehr reichen. Vor diesem Hintergrund entdecken immer mehr von ihnen den Aktienmarkt für die private Vermögensbildung.

Viele der jungen Anleger verführt der Handel mit Wertpapieren allerdings zum Zocken, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Mut zum Risiko, um schnell hohe Renditen zu erzielen

Wie eine Umfrage der britischen Barclays Bank zeigt, nehmen junge Investoren höhere Risiken in Kauf, um möglichst schnell Vermögen zu generieren. Dabei handeln sie ihre Wertpapiere sehr häufig und verfolgen die Kurse sehr genau. Befragt wurden 2.007 Personen ab 18 Jahren, die vor kurzem Geld investiert haben. Befragungszeitraum war der März 2021.

Laut der Barclays-Studie versprechen sich mehr als 21 Prozent der Generation Z Vorteile aus ihren Investments. 16 Prozent wollen mit Aktien spekulieren, um möglichst schnell finanzielle Gewinne einzustreichen. 49 Prozent aller Befragten planen zudem, ihr Portfolio innerhalb von fünf Jahren wieder aufzulösen. Fast ein Drittel der jungen Investoren gaben außerdem an, im Corona-Jahr 2020 risikofreudiger investiert zu haben.

Laut Barclays übernehmen die jungen Investoren der Generation Z damit bei ihrer Geldanlage Gewohnheiten, die von Finanzexperten eher als negativ angesehen werden.

Zusätzlich verzichten sie durch ihr kurzfristiges Engagement am Aktienmarkt auf die Vorteile der langfristigen Anlage. Zu ihnen gehören die Thesaurierung und die Tatsache, dass sich durch langfristig angelegtes Geld das Auf und Ab der Börsenkurse ausgleicht.

Unterschiede zu älteren Anlegern

Kurzfristige Investments werden von älteren Anlegern nicht so oft getätigt, wie die Barclays-Umfrage zeigt. Während nur 31 Prozent der befragten Millennials investieren, um große Lebensziele wie eine eigene Immobilie zu realisieren, investieren 60 Prozent der über 55-Jährigen für ihre langfristige Zukunftsplanung. Im Durchschnitt planen die 45- bis 55-Jährigen ein Investment über einen Zeitraum von mindestens einer Dekade.

Zudem hat die Erfahrung gezeigt, dass langfristige Investitionen von zehn Jahren oder mehr am Aktienmarkt den größten Erfolg versprechen. Wer jung ist und smart investieren möchte, kann sich dazu auf neutralen Plattformen im Netz informieren, zum Beispiel auf der Seite Finanztip.de. Die Website der Stiftung Warentest enthält ebenfalls viele Infos rund um die Themen Altersvorsorge, Geld, Immobilien und Versicherungen.

Finanz-Podcasts für das junge Anleger-Publikum

Ein besonders angesagtes Medium für digitalaffine junge Anleger sind Podcasts mit Finanzthemen. Im Netz gibt es jede Menge Autoren, die in ihren Hörbeiträgen Wertpapierwissen vermitteln, Indexfonds erklären oder sich anderweitig zum Thema Geldanlage äußern.

Ein besonders gutes Beispiel sind die Podcasts des Finanzdienstleister tecis. Die Berater des Unternehmens haben seit diesem Sommer eine Serie gestartet, die sich dem Thema Finanzwissen widmet. Der Hintergrund: An den Schulen findet laut tecis das Thema kaum Beachtung, viele Schulabgänger kennen sich mit Begriffen wie „DAX“, „ETF“ oder den verschiedenen Anlageklassen nicht wirklich gut aus.

Wenn die Schulabgänger dann ins Leben starten, behindern diese Wissenslücken häufig die Vermögensbildung für die private Altersvorsorge. Dieses ungewollte Defizit sollen die tecis-Podcasts wettmachen: Die leicht verständlichen Hörbeiträge dienen dem Aufbau von Finanz-Know-how und helfen, finanzielle Entscheidungen selbstständig zu treffen.

In den ersten Podcasts der Reihe erfahren Hörer Interessantes über die langfristige Vermögensbildung und die Folgen der Inflation fürs eigene Konto.

Autor: Manuel Schulz