GDV präzisiert Schätzung

27.07.2021

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Tief „Bernd“ kommt die Versicherungswirtschaft sehr teuer zu stehen, wie aus der präzisierten Schadensschätzung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Bis eine endgültige Zahl vorliegt, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. 

In einer ersten Schätzung war der GDV davon ausgegangen, dass allein in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen durch Tief „Bernd“ Schäden in einer Größenordnung von vier bis fünf Mrd. Euro entstanden sind. Nun hat der Verband einen Großteil der Schäden erfasst, die vom 13. bis einschließlich 18. Juli entstanden sind. „Wir gehen jetzt von versicherten Schäden zwischen 4,5 Milliarden und 5,5 Milliarden Euro aus“, berichtete GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. In dieser Schätzung seien neben den Schäden aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen jetzt auch Zahlen aus den anderen betroffenen Bundesländern, darunter Bayern und Sachsen, enthalten. Von den Gesamtschäden entfallen 5 bis 10 % auf Bayern und Sachsen. Die restlichen Schäden fallen zu zwei Dritteln in Rheinland-Pfalz und zu einem Drittel in Nordrhein-Westfalen an.

Nicht nur Haus- sondern auch viele Autobesitzer sind vom Unwetter betroffen: „Laut aktualisierter Schadenschätzung sind rund 40.000 Kraftfahrzeuge durch die Fluten beschädigt oder zerstört worden“, so Asmussen. „Der versicherte Schaden für die Kfz-Versicherer liegt bei rund 200 Millionen Euro und für die Transportversicherer bei rund 100 Millionen Euro.“ Ebenfalls zu Buche schlagen verschiedene versicherte Großschäden im jeweils zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

„Insgesamt dürfte dieses Jahr mit Stürmen, Überschwemmung, Starkregen und Hagel zum schadenträchtigsten Jahr seit 2002 werden“, so Asmussen. Der versicherte Unwetterschaden lag damals bei 10,9 Mrd. Euro. Bereits im Juni hatten Starkregen und Hagel einen geschätzten versicherten Schaden von 1,7 Mrd. Euro verursacht.

Asmussen kündigte an, dass die Schadenzahlen laufend aktualisiert würden. „Bis detailliertere Daten vorliegen, können aber noch Wochen vergehen. Schadenaufnahme und schnelle Erstzahlungen haben erstmal Vorrang vor einer detaillierten Schadenstatistik.“ (ahu)