Früh an existenzielle Risiken denken und zeitig vorsorgen

16.02.2015

Das existenzielle Risiko Berufsunfähigkeit trifft nicht nur Arbeitnehmer hart. Sehr hart kann dieses unterschätzte Risiko Schüler, Auszubildende, Studierende und die Familien-Manager treffen.

2015-02-17 (fw/db) Berufsunfähigkeit (BU) passiert nur den anderen – nämlich Menschen, die auf dem Bau, als Polizist oder Profisportler arbeiten. Das ist wohl einer der größten Irrtümer von arbeitenden Menschen in der heutigen Zeit. Die Realität ist erschreckend. Bereits jeder vierte Arbeitnehmer steht frühzeitig vor dem Karriere-Aus. Risikoberufsgruppen trifft das genauso wie Bürokräfte, wie eine Studie von Swiss Life Deutschland, eine Tochter der Swiss Life AG, ergibt.

Über die Hälfte der Versicherten, die vom Risiko Berufsunfähigkeit erfasst wurden und berufsunfähig geworden sind, können ihre Tätigkeit wegen psychischer Probleme oder schwerer Erkrankungen des Bewegungsapparats nicht mehr ausüben. Bandscheibenvorfälle und „Burn-out“ oder Depressionen sind dabei die häufigsten Ursachen, warum Menschen dauerhaft nicht mehr arbeiten können.

„Deswegen ist es besonders wichtig, dass sich auch Büroangestellte mit dem Thema Berufsunfähigkeitsabsicherung auseinandersetzen, wenn sie im Ernstfall nicht vor dem finanziellen Ruin stehen möchten“, rät Amar Banerjee, Geschäftsleitungsmitglied Swiss Life Deutschland.

Wie hoch die sozialstaatliche Rente bei Erwerbsunfähigkeit ist, richtet sich danach, wie lange der Betroffene täglich noch arbeiten kann: Bei weniger als drei Stunden gibt es die Rente wegen voller Erwerbsminderung und bei drei bis sechs Stunden die halbe Erwerbsminderungsrente. Wer mindestens sechs Stunden arbeiten kann, bekommt nichts – mit einer Ausnahme: Versicherte, die noch vor dem Stichtag 02.01.1961 geboren sind, erhalten trotzdem eine sozialstaatliche Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung.

„Job-Alternativen und Teilzeitstellen muss man übrigens annehmen, egal welcher Art – das heißt ohne Rücksicht auf Ausbildung, sozialen Status oder den bisher ausgeübten Beruf“, warnt Banerjee.

Besonders hart trifft es alle, die nach dem 01.01.1961 geboren sind. Sie erhalten nur noch eine sehr geringe Erwerbsminderungsrente. Diese beträgt etwa ein Drittel des bisherigen Bruttogehalts, wovon der Betroffene noch Steuern und Krankenkassenbeiträge zahlen muss.

Früher an später denken

Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente hat ohnehin nur, wer mindestens fünf Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat. Durch diese Regelung gehen Berufsanfänger leer aus. Umso wichtiger ist es, so früh wie möglich eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Denn wer jung ist, hat in der Regel keine Vorerkrankungen, die eine Aufnahme in die Versicherung erschweren oder die Beiträge in die Höhe treiben.

Swiss Life bietet eine spezielle Versicherungslösung für 15- bis 30-Jährige in Schule, Ausbildung und Studium. Gerade Schüler oder Studenten, die vor dem Berufseinstieg wegen einer Erkrankung keinen Abschluss machen können, sollten finanziell abgesichert sein.

Familien- und Haushalts-Manager ist ein Beruf

„Daneben gibt es noch eine Berufsgruppe, die man beim Thema BU nicht außer Acht lassen sollte: Hausfrauen und Hausmänner. Zwar stehen sie in keinem klassischen Arbeitsverhältnis, doch wenn der Familien-Manager ausfällt, entstehen hohe finanzielle Belastungen“, sagt Banerjee.

Ohne professionelle Unterstützung bleibt dem arbeitenden Partner oft nur der Ausweg in die Teilzeit-Beschäftigung mit drastischen Einschnitten beim Gehalt. Eine zumeist notwendige professionelle Haushaltshilfe reißt ein riesiges Loch in die Haushaltskasse.

„Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung für diese Personengruppe ist also eine sinnvolle Investition, um im Ernstfall die Familie angemessen versorgen zu können“, sagt Banerjee.

Fazit: Nicht nur Arbeitnehmer sind die Zielgruppe für eine passende Versicherungslösung zum Risiko Berufsunfähigkeit, sondern gerade auch Schüler, Auszubildende, Studierende und Familien-Manager.

Dietmar Braun