Freie Vermittler erleben erfolgreiches 2021

11.02.2022

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Versicherungs- und Finanzanlagenvermittlern hat die Corona-Pandemie wirtschaftlich wenig zugesetzt. Im vergangenen Jahr stieg bei gleichbleibendem Umsatz der Gewinn sogar leicht. Dabei wurden aber auch die bestehenden Einkommensunterschiede in der Branche weiter verfestigt. Das AfW-Vermittlerbarometer 2021 liefert aktuelle Zahlen zum Verdienst der Vermittler.

Die jährliche Online-Branchenumfrage des Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. (AfW) zeigt die aktuelle Lage im freien Finanzvertrieb. Vermittlerinnen und Vermittler erzielten demnach im letzten Jahr durchschnittlich einen Umsatz von 121.000 Euro mit einem Gewinn von rund 64.100 Euro. Damit stieg der durchschnittliche Umsatz im Vergleich zu 2020 um 1.000 Euro (+0,8 %). Der Gewinn wuchs im Schnitt sogar um 4.250 Euro (+7,1 %). Rund 80 % der befragten Vermittler gaben dabei an, als unabhängige Versicherungsmaklerinnen und -makler tätig zu sein.

Über die Hälfte der 2.028 Umfrageteilnehmer liegt jedoch in den unteren Gewinn-Segmenten bis 50.000 Euro. Nur jeder fünfte Vermittler (18 %) erreicht einen Gewinn von über 100.000 Euro. Nach Gewinn-Segmenten erreichten besonders die Vermittler ein Gewinnwachstum, die bereits im Vorjahr mehr als 150.000 Euro Gewinn einfuhren. Vermittler, die zum Segment 75.000 bis 125.000 Euro gehörten, zählen dahingegen eher zu den Verlierern mit -2,2 % Gewinneinbußen im Vergleich zu 2020. Ähnlich war es bei den Vermittlern, die bis 10.000 Euro Gewinn aufwiesen. Auch sie verloren leicht im Vergleich zum Vorjahr. Bei den befragten Vermittlern zeigten sich demnach keine extremen Gewinnentwicklungen.

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Quelle: AfW[/caption]

Gute Aussichten

„Die freien Vermittlerinnen und Vermittler konnten durch den raschen und flächendeckenden Einsatz von Online- und Videoberatung ihr Geschäft in der Pandemie überwiegend behaupten und sogar ausbauen. Es bleibt aber dabei, dass ein Gewinn von durchschnittlich 64.000 Euro, von dem auch die eigene Altersvorsorge bestritten werden muss, nicht für eine Neiddiskussion taugt, wie sie die Politik immer gern anstimmt“, erläutert Frank Rottenbacher, Vorstand des Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. (AfW).

Die weiteren Aussichten fallen positiv aus. Insgesamt rechnen die Befragten mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von 6 % in der Zukunft. Die Unter-40-Jährigen erwarten sogar eine Umsatzsteigerung von 24 %. Die Vermittlergeneration 50+ zeigt sich dagegen eher skeptisch. Sie rechnen vielmehr mit einem moderaten Plus von 3 %. Reine Finanzanlagevermittler blicken zudem mit einer Umsatzprognose von +14 % deutlich optimistischer als ihre Kollegen aus der Versicherungsvermittlung (+5 %).  „Die beiden Hauptsorgen der Vermittlerinnen und Vermittler, nämlich ein Provisionsverbot bzw. Provisionsdeckel und eine BaFin-Aufsicht für Finanzanlagenvermittler stehen ja zum Glück nicht im Koalitionsvertrag. Ein Schwerpunkt der politischen Arbeit des AfW wird daher darauf liegen, die Umsetzung und Einführung der ESG-Richtlinie zu begleiten und unsere Mitglieder mit zahlreichen Umsetzungshilfen zu unterstützen“, beschreibt Rottenbacher die Hauptaufgabe des AfW-Verbands im Jahr 2022.

Das AfW-Vermittlerbarometer 2021 wurde in Kooperation mit Fördermitgliedern des Verbandes bereits zum 14. Mal durch eine Online-Umfrage im vergangenen November erstellt. Die 2.028 Teilnehmenden beantworteten dafür rund 50 Fragen zu ihrer Tätigkeit, ihrem Einkommen, der Regulierung und anderen aktuellen Fragen. Rund 80 % haben einen Maklerstaus, die Ergebnisse unterstreichen also die Bedeutung für den unabhängigen Vertriebsweg. Nur 40 % der Teilnehmer sind AfW-Mitglieder, die Umfrageergebnisse spiegeln damit den gesamten Vermittlermarkt wieder. (lb)