Finger weg von US-Staatsanleihen

16.03.2014

**Die Vereinigten Staaten leiden finanziell unter dem Krim-Konflikt. Aber auch die aktuellen Zahlen vom Arbeitsmarkt belasten Investoren. Folglich haben verschiedene Staaten im großen Stil Staatsanleihen verkauft. Auch **Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, ist gegenüber US-Staatsanleihen eher skeptisch eingestellt.

(fw/ah) „Gegenwärtig fehlt ein klares Signal, in welche Richtung sich die Renditen von Staatsanleihen entwickeln werden. Es gibt viele Gründe zur Sorge – und das bedeutet ein hohes Potenzial für einen ,Pain-Trade' in dieser Anlageklasse. Die makroökonomischen Aussichten sind aktuell positiv. Das globale Wachstum wird in den nächsten Quartalen wahrscheinlich höher ausfallen als bislang, allen voran in den starken Volkswirtschaften."

Das treffe vor allem auf die USA und England zu, die allmählich auf einem nachhaltigen Wachstumspfad seien, während viele kontinentaleuropäische Länder erst langsam aus der Rezession herausfänden, so Iggo. Die Zeit der lockeren Geldpolitik der Fed und der Bank of England sei vorüber, das sollte das Wachstum beflügeln. „Die Fundamentaldaten in beiden Ländern sind ermutigend: eine geringere erwartete Verschuldung, höheres Kreditwachstum, eine niedrigere Arbeitslosenquote und steigende Immobilienpreise", erläutert der Anleihenexperte. Doch während sich dieses makroökonomische Momentum positiv auf Unternehmens- und High-Yield-Anleihen sowie Aktien auswirke, sei es für die Entwicklung von Staatsanleihen eher ein negatives Szenario: „Das Wachstum wird dazu führen, dass die aktuell sehr niedrigen Renditen von US-Treasuries und UK-Gilts in den nächsten Monaten signifikant ansteigen werden", sagt Iggo.

Sind also gegenwärtige Risiken wie die Krim-Krise, die Verlangsamung des chinesischen Wachstums oder die Angst vor einer Deflation in Europa ein stabileres Umfeld für Staatsanleihen? „Diese Entwicklungen verstärken den Trend zu sicherheitsorientiertem Investieren. Natürlich werden einige Bonds von diesen Krisen profitieren, und selbst die, die es nicht tun, werden sich besser entwickeln als Aktien. Die Renditen von englischen und US-amerikanischen Staatsanleihen werden in diesem Szenario wieder sinken", meint Iggo. Das Problem sei das negative Sentiment: „Sentiment ist nur ein anderes Wort für Risiko. Es ist momentan äußerst empfindlich und könnte sich kurzfristig noch verschlechtern. Insgesamt beobachten wir periodische Wellen von Volatilität, die am Ende ziemlich magerere Gesamtrenditen bei Bonds mit sich bringen werden", so Iggo.

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