Finanzstudie: Großer Nachholbedarf junger Leute bei der Altersvorsorge

01.10.2024

Foto: © Swiss Life Deutschland

Die Finanzwelt der „Twens“ ist digitaler als die der Babyboomer

Neben der Face-to-Face-Beratung sind auch flexibel nutzbare, digitale Informationswege für Finanzanlagen oder Vorsorgeprodukte beliebt bei der Gen Z. Dazu zählen Podcasts (14 %), Finanz-Apps (18 %), „Finfluencer“ in sozialen Medien wie YouTube, Instagram und Facebook (19 %) und Social-Media-Seiten von Anbietern (20 %).

Unter den Befragten, denen Beratung wichtig ist, möchten Gen Z und Y im Schnitt lieber als Gen X und Babyboomer (über 45-Jährige) digital von ihren Finanzberaterinnen und -beratern informiert werden: etwa per Videoberatung (Gen Z: 21 % und Gen Y: 20 % vs. Gen X: 10 % und Babyboomer: 5 %) und Messenger-Diensten (Gen Z: 16 % und Gen Y: 19 % vs. Gen X: 5 % und Babyboomer: 2 %). Alle Generationen wünschen sich jedoch, dass die Beratung je nach Situation flexibel persönlich oder digital durchgeführt werden kann – die U-31-Jährigen noch etwas mehr als der Durchschnitt (82 zu 80 %). Dazu passt auch: Die Gen Z legt 2024 noch mehr Wert auf Flexibilität bei geplanten Zahlungen zur Altersvorsorge als 2022 (70 %, +9 %).

Bei den bis 30-Jährigen hoch im Kurs: Aktien, fondsbasierte Altersvorsorge und Kryptowährung

Das Interesse der jungen Erwachsenen zeigt sich auch in einer breiten Palette an Finanzprodukten: Sowohl sicherheits- als auch renditeorientierte Produkte sind der Gen Z wichtig. Zum einen setzen 18- bis 30-Jährige überdurchschnittlich oft auf festverzinsliche Wertpapiere (10 %) und planen auch in den nächsten zwei Jahren, Einlagenprodukte abzuschließen (18 %). Gleichzeitig besitzen sie überdurchschnittlich häufig Zertifikate (7 %) und Kryptowährungen (13 %), beliebt sind aber vor allem auch Investmentfonds (30 %) und Aktien (21 %). Stärker als ältere Generationen zieht die Mehrheit der Jüngeren (52 %) fondsbasierte Altersvorsorgelösungen klassischen, privaten Lebens- und Rentenversicherungen vor. Eine von fünf Befragten unter 31 besitzt ein privates Altersvorsorgeprodukt. Doch knapp ein Drittel hat noch gar keine Vorsorgeprodukte. Auch in Zukunft wollen die 18- bis 30-Jährigen noch stärker in Investmentfonds (26 %) und Aktien (28 %) investieren. Es fällt auf: Je jünger die Befragten, desto attraktiver wird die Altersvorsorge mit Anteilen im Aktienmarkt. Während in Gen X lediglich 39 % mindestens einen Teil der Altersvorsorge in Aktien stecken möchten, sind es in Gen Z sogar 57 %.

Das deckt sich auch mit dem Wunsch junger Erwachsener, mehr Finanzwissen aufzubauen: Besonders die Themen Aktien und ETFs (43 %), aber auch Produkte zur Altersvorsorge (35 %) und Sparen allgemein (33 %) sowie Kryptowährungen wie Bitcoin (28 %) stoßen auf großes Interesse bei den U-31-Jährigen. Schon jetzt besitzen Gen Z (13 %) und Gen Y (18 %) deutlich häufiger Kryptowährung als Gen X (8 %) und Babyboomer (3 %) – und planen hier auch eher Investitionen als die älteren Generationen. Reizvoll für junge Krypto-Besitzerinnen und -Besitzer unter 31 Jahren: Viele erhoffen sich hohe Rendite (52 %), sichere weltweite Transaktionen (44 %) und hohe Gewinne (42 %). Auffällig ist aber auch, dass unter 31-Jährige heute signifikant häufiger eine private Pflegeversicherung besitzen als noch vor zwei Jahren.

Zuletzt rückt das Thema Nachhaltigkeit im Vergleich zu 2022 auch bei den 18- bis 30-Jährigen etwas in den Hintergrund (-5 %): Doch während nachhaltige Finanzanlagen nur 29 % der über 45-Jährigen wichtig sind, bleibt ESG-Konformität der Gen Z mit 45 % am wichtigsten. Schon jetzt besitzen 21 % von der jungen Erwachsenen mindestens eine nachhaltige Geldanlage, 38 % können es sich vorstellen. (mho)

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