Finanzbildung ist Zukunftssicherung
03.03.2025

Edmund Pelikan. Foto: @ Deutsches FinanzbildungsForum
Henry Ford sagte einmal: „Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann genauso gut seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen.“ Die Entwicklung der letzten Dekaden haben Deutschland, Europa und der Welt einen beispiellosen Wohlstand beschert. Das bedeutete Wachstum, Arbeitsplätze, Werbung, Innovation. Richtig ist, dass nicht alle gleich partizipierten, aber alle haben hinzugewonnen. Das Narrativ, dass die Armen immer ärmer werden, ist nachweislich falsch.
Nachdem die Gründer- und Boomer-Generationen unseres Landes diese positive Entwicklung zur drittstärksten Volkswirtschaft der Erde als Ergebnis ihrer Arbeit „Made in Germany“ ansahen, ist ein Großteil der deutschen Gesellschaft heute geprägt von der Idee der Umverteilung, unter der Annahme, dass Deutschland ein reiches Land ist. Hier lade ich immer die Zuhörer meines Vortrags „DU BIST WIRTSCHAFT“ ein, in die Tiefe der Fakten zu gehen, wie es auch Hans Rosling in seinem Buch „factfulness“ tut unter dem Slogan „Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist“!
So stelle ich beispielsweise die Frage, ob Albanien, Deutschland oder Italien – als exemplarische Länder Europas – die höchste Eigentumsquote für privates Wohnen hat. Verwunderung ernte ich meist, wenn ich diese Faktenfrage auflöse und als richtiges Ergebnis Albanien mit über 90 % benenne, gefolgt von Italien mit rund 70 %. Deutschland ist nicht nur in diesem Dreierbeispiel mit rund 50 % abgeschlagen, sondern auch im europäischen Vergleich. Übrigens: Das Bundesland Berlin, das gerade im Ostteil der Stadt mit überwältigender Mehrheit AfD und Linke wählte, liegt bei der Wohnungseigentumsquote bei 20 % - die Vollkaskomentalität treibt die Bürger dann lieber für Mietpreisbremse und Enteignung von Wohnungskonzernen auf die Straße. Hier wird klar, was der Unterschied zwischen Vermögen und Einkommen ist, wie es u.a. Daniel Stelter gerne beschreibt.
Warum diese Kolumne nun als Plädoyer für Finanzbildung in dieser Zeit. Nur derjenige, der die Zusammenhänge von Wirtschaft und Finanzen versteht, kann auch eine Strategie für sich selbst entwickeln und Selbstverantwortung tragen. In unserem Fall heißt dies frühzeitig sparen, Vermögen und Eigentum aufbauen. Selbst der oft als armer Süden diffamierte Teil Europas bekommt das hin. Wir bestimmt auch, weil wir mit Finanzbildung die richtigen Schritte einleiten können. Dadurch wird man finanziell unabhängig. Und das gilt für freischaffende Künstler, selbständige Ärzte und freie Autoren und Journalisten. Das gilt für Jung wie Alt, für Frauen wie für Männer, für Selbständige wie auch für Arbeiter und Angestellte. Die sechszehn Finanzminister der Länder haben vor kurzen die neue Bundesregierung dazu aufgefordert, mehr für Finanzbildung zu tun. Als Stiftung Finanzbildung werden wir dies kritisch beobachten und darüber berichten.
Jeder in Deutschland Lebende ist Teil des Wirtschaftssystems wie auch jeder sich an der Mitteleuropäischen Zeit hierzulande orientiert. Kapitalismuskritik ist berechtigt, aber nur im Sinne der Verbesserung und nicht im Sinne der Abschaffung. Auf den Punkt gebracht: DU BIST WIRTSCHAFT!
Gastbeitrag von Edmund Pelikan, Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung Finanzbildung und dem Sozialunternehmen Stiftung Finanzbildung Consulting.

Showdown in Washington
