"Ferienimmobilien bleiben trotz Corona attraktiv"
29.04.2020
Knud Wilden, Geschäftsführer der W&N Immobilien-Gruppe / Foto: © W&N
Will man Ferienimmobilien mit Potenzial in deutschen Urlaubsgebieten erwerben, ist der gesamte Standort entscheidend für den Erfolg – nicht nur die 1A-Lage oder das exklusive Betriebskonzept, sagt Knud Wilden, Geschäftsführer der W&N Immobilien-Gruppe. So hat die Bedeutung inländischer Ferienorte in den letzten Jahren stetig zugenommen und könnte in Corona-Zeiten sogar noch stärker anwachsen. Als erfahrener Projektentwickler und Vermarkter von Ferienimmobilien an der Ostsee erläutert Knud Wilden, Geschäftsführer der W&N Immobilien-Gruppe, was zu beachten ist, damit Ferienimmobilien für Kapitalanleger langfristig funktionieren und ihre finanziellen Vorteile bei Steuern wie Renditen entfalten.
In Zeiten von Corona mussten zahlreiche gebuchte Urlaube abgesagt werden. Wie wirkt sich das auf die Investments in deutsche Ferienimmobilien aus?
Knud Wilden: Auf die Investition wirkt sich die Krise kurz- bis mittelfristig vor allem im Cashflow aus, also bei der Vermietung. Für die Immobilie als Anlageobjekt zählt in erster Linie die langfristige Perspektive, also der Gewinn am Ende der Investitionslaufzeit unter Berücksichtigung der Wertentwicklung. Grundsätzlich ist es so, dass der Ferienimmobilienmarkt von Wirtschaftskrisen seit jeher recht unberührt geblieben ist. Deshalb rechne ich zumindest im Segment Ferienwohnungen oder bei Suiten-Hotels mit voll ausgestatteten Apartments nicht mit einem dauerhaften wirtschaftlichen Schaden, auch nicht durch die Corona-Krise. Im Gegenteil, es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass deutsche Ferienimmobilien besonders gefragt sein werden, da zahlreiche Urlaubsreisen ins Ausland storniert worden sind und mit Einreise-Quarantänen zu rechnen ist. Ein Urlaub in Deutschland wird bis zur Überwindung des Virus voraussichtlich leichter möglich sein. Zudem bieten die Ferienwohnungen und Suiten-Hotels den Vorteil der Selbstversorgung durch Einbauküchen etc., was Unabhängigkeit zum Beispiel von der Öffnung der Gastronomiebetriebe bedeutet. Gegenüber klassischen Hotels ist dies in Zeiten von Corona ein großer Pluspunkt.
Und was heißt das für die Anleger von Ferienwohnungen?
Wilden: Es bedeutet, dass die Corona-Situation zwar vorübergehend schwankende Einnahmen aus der Vermietung beschert, doch dass der Jahresertrag eventuell, trotz des ausgefallenen Ostergeschäfts, nahezu ausgeglichen werden und in Zukunft sogar noch höher ausfallen könnte als zuvor.
Für eine Finanzierung könnte das dennoch zum Problem werden. Kann der Anleger seine Kreditraten, falls erforderlich, aussetzen?
Wilden: Das kommt auf den jeweiligen Vertrag an. Derzeit ist es so, dass die meisten Banken das Pausieren oder Stunden zumindest der Tilgungszahlung anbieten. Damit kann die Finanzierung aufrechterhalten werden und auch ein wertgerechter Verkauf wäre nach unseren Erfahrungen möglich. Insofern halte ich das Risiko für überschaubar.
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